Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!
TSIOQUE ist ein Point-and-Click Adventure in dem die gleichnamige Prinzessin von einem bösen Magier im Kerker ihres Schlosses eingesperrt wird nachdem ihre Mutter ausgezogen ist um ihr Land zu verteidigen. Jetzt könnte man vermutlich meinen, dass sich das Spiel darum drehen würde dem Magier das Handwerk zu legen, aber da Tsioque nur ein kleines Mädchen ist, will sie eigentlich nichts weiter als aus dem Schloss zu fliehen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, immerhin hatte ich schon im ersten Raum keine Ahnung was ich eigentlich tun muss. Dass Tsioque indirekt mit allen Gegenständen im Raum interagieren kann obwohl sie eingesperrt ist, und einem somit die Illusion verleiht dass diese irgendwie helfen könnten, macht das nur noch problematischer.
Es mag schlussendlich zwar nur eine Aktion geben die man tatsächlich ausführen kann, aber danach ist wieder nicht klar wie man fortfahren muss. Vorher wurde zwar etwas angedeutet dass im Anschluss eventuell möglich sein könnte, aber die entsprechende Aktion geht natürlich plötzlich nicht mehr. Also bleibt erneut nur eine einzige Aktion die allerdings alles auf Anfang zurücksetzt, ohne dass im Anschluss irgendwas neues möglich wäre.
Was muss man also tun um endlich aus dem Kerker zu entkommen? Genau das selbe wie zuvor! Und da das noch immer nicht reicht, darf man auch noch eine dritte Wiederholung ranhängen. Mag zwar nicht das schwerste Rätsel der Welt sein, aber stumpfe Wiederholung bis endlich mal was neues passiert, ist als Einführung in die Spielwelt alles andere als elegant. Und es ist auch leider nicht die einzige Stelle wo man mehrmals in Folge die selben Aktionen wiederholen muss bis es irgendwann mal weitergeht.
Die nächste Stelle dieser Art fand ich aber noch viel nerviger, da man nicht nur Aktionen wiederholen, sondern gleichzeitig auch noch aufs richtige Timing achten muss. Und dazu muss man erst mal kapieren, dass das zu beobachtende Ergebnis einen eventuell irgendwann weiterbringt. Wenn der Rest des Spiels genauso gewesen wäre, dann hätte ich also nicht viel gutes über TSIOQUE verlieren können. Das ist aber glücklicherweise nicht der Fall, auch wenn es durchaus ein paar Stellen gibt wo ich zuerst nicht weiter wusste. Und bei einem Rätsel habe ich scheinbar Hinweise verwendet die gar nicht für gedacht waren, da die eigentlichen Hinweise nur wenige Schritte neben dem Rätsel zu finden waren (anstatt mehrere Räume weiter). 100%ig sicher bin ich mir da aber nicht, da ich das schlussendlich per Trial & Error gelöst habe.
Das Gameplay könnte also besser sein, aber wenn man über die paar kryptischen Stellen hinwegsieht, dann ist es eigentlich ganz okay. Das eigentliche Highlight des Spiels liegt dafür in dessen Präsentation. Die Animationen wurden nämlich wunderschön von Hand animiert, wodurch die Welt sehr lebendig rüberkommt. Und die dadurch zustande kommenden Szenen sind teilweise sehr lustig, auch wenn sie vermutlich noch ein bisschen effektiver wären wenn Tsioque tatsächlich mal reden würde anstatt stumm und grimmig vor sich hin zu blicken.
Das einzige was mich an den Animationen stört ist die Tatsache, dass manche nicht übersprungen werden können. Mag größtenteils kein Problem darstellen, aber es gibt ein paar Mapwechsel wo man jedes mal ein paar Sekunden warten muss während Tsioque langsam den Raum betritt. Ist also ein bisschen suboptimal, vor allem wenn man keine Ahnung hat wo genau man hin muss und dementsprechend mehrmals hin- und herläuft. Erst recht wenn man wie ich einen Raum übersieht der eigentlich nicht so wirkt als ob man da reingehen könnte.
Trotz solcher Probleme ist TSIOQUE allerdings ein Spiel dass man quasi in einem Rutsch durchspielen kann. Länger als 3 Stunden sollte nämlich niemand brauchen um das Ende zu erreichen. Könnte von der Länge her also ein bisschen enttäuschend sein, aber etwas anderes habe ich aufgrund der Animationen auch gar nicht erwartet. Und da die Story einzig und allein aufs Schloss beschränkt ist, passt die Länge eigentlich ganz gut. Wer kurzweilige Unterhaltung sucht und sich von ein paar Frustmomenten nicht vergraulen lässt, dem könnte ich TSIOQUE also durchaus empfehlen.
TSIOQUE ist ein unterhaltsames Adventure das vor allem mit seinen handgezeichneten und schön animierten Grafiken zu überzeugen weiß. Es leidet allerdings unter kleineren Designproblemen und ist nach circa 3 Stunden auch schon wieder vorbei.
Positive Aspekte von TSIOQUE
- Die wenigen Sprecher die es gibt leisten gute Arbeit.
- Handgezeichnete und schön animierte Grafiken die für einige lustige Sequenzen sorgen.
- Man kann zwar sterben, darf dann aber direkt da weitermachen wo man gescheitert ist.
Negative Aspekte von TSIOQUE
- Sehr kurze Spielzeit von circa 3 Stunden.
- Manche, sich mehrfach wiederholende Animationen können nicht übersprungen werden.
- Ein paar Stellen waren mir persönlich zu kryptisch und leiden teilweise auch darunter, dass man die selben Aktionen auf stumpfe Art und Weise mehrfach wiederholen muss bis irgendwann etwas neues passiert.