Ein weiteres Jahr ist fast vorbei und wie schon in den letzten Jahren habe ich erneut über 100 Spiele von meinem Backlog abgearbeitet ... und trotzdem eine Bilanz von -110 erreicht. Aber so bin ich zumindest für zwei weitere Jahre versorgt in denen ich sicherlich noch sehr viel mehr Spiele kaufen werde. Zu vielen habe ich zwar mangels Interesse oder Zeit kein Review geschrieben, aber es gibt zumindest ein paar Titel die mir tatsächlich richtig gut gefallen haben. Da manche von denen allerdings nicht dieses Jahr veröffentlicht wurden, werde ich die Liste dementsprechend unterteilen. Eine Reihenfolge gibt es aber nicht, da die Spiele zu verschieden sind als dass ich irgendeins objektiv als besser einstufen möchte.
Spiele die 2018 erschienen sind
Deltarune mag zugegebenermaßen nicht an seinen Vorgänger Undertale heranreichen, aber da es sich hier nur um das erste von wer weiß wie vielen Kapiteln ist, nehme ich das Toby Fox nicht übel. Zumal hier trotzdem eine mehr oder weniger abgeschlossene Story mit dem selben Charme wie Undertale geboten wird. Und das Kampfsystem wurde sinnvoll weiterentwickelt, wenngleich dessen Potenzial nur beim Bonusboss wirklich ausgereizt wird. Bin also gespannt wie die Story (irgendwann in vielen Jahren...) weitergeht. Und vor allem wie genau sie mit dem Original in Verbindung steht. Ein wirkliches Sequel ist es ja offensichtlich nicht, aber dass die Spiele komplett voneinander unabhängig sind, wage ich arg zu bezweifeln. Wer Undertale mochte, und Deltarune noch immer nicht gespielt hat, der sollte also durchaus einen Blick riskieren. Könnte für die nächsten Jahre immerhin das einzige sein was man von dem Spiel zu sehen bekommt.
A Requiem for Innocence baut zwar nur auf der Wahrheit auf die man im Hauptspiel enthüllen musste, aber obwohl ich dementsprechend genau wusste worauf die Story hinauslaufen würde, hat die Tragödie weiterhin ihre volle Wirkung entfalten und mich zu Tränen rühren können. Wer auch nur irgendwas mit Visual Novels anfangen kann, der sollte der Reihe also auf jeden Fall eine Chance geben, da sie meiner Meinung nach mit zum besten gehört was dieses Genre zu bieten hat. Einzig Umineko kann das in jeglicher Hinsicht überbieten, aber dafür muss man auch mehr als die doppelte Spielzeit veranschlagen.
Unavowed mag zwar kleinere Probleme haben, aber dank der Mischung aus Adventure und Rollenspiel wird hier einiges an Wiederspielwert geboten, was es meiner Meinung nach zu den besten Spielen macht die Wadjet Eye Games bisher veröffentlicht hat. Der Rollenspiel-Einfluss mag sich zwar hauptsächlich auf die Möglichkeit der freien Party-Zusammenstellung beschränken, das allein reicht aber schon um sich das Spiel mehrfach anschauen zu wollen um alle möglichen Charakter-Konstellationen durchzuprobieren.
Valkyria Chronicles 4 ist in Sachen Gameplay zwar nichts weiter als eine verbesserte Fassung des ersten Teils (mit ein paar Features aus den Nachfolgern), aber nach den mangelhaften Handheld Ablegern war mir das persönlich recht egal. Und wenn man sich daran nicht stört, dann wird hier ein unterhaltsames Strategiespiel mit einigen sympathischen Charakteren geboten. Und die Story hat mir persönlich ein bisschen besser gefallen als die des ersten Teils. Wer das Genre und/oder die Reihe mag, der sollte also auf jeden Fall mal reinschauen.
Spiele die vor 2018 erschienen sind
Divinity: Original Sin II ist ein wunderbares Rollenspiel das seinen Vorgänger in jeder Hinsicht überbietet. Es kommt schneller in Fahrt, hat eine interessantere Story zu bieten, erlaubt es einem viele Stunden totzuschlagen in denen man einfach nur die Umgebung erkundet, und das Kampfsystem ist weiterhin sehr unterhaltsam. Die letzten Stunden mögen zwar ein bisschen nervig gewesen sein, aber bei einer Spielzeit von 69 Stunden kann ich einigermaßen darüber hinwegsehen. Und dank der mittlerweile erschienenen Definite Edition dürften ein paar Schwächen des Spiels hoffentlich ausgebügelt worden sein. Wer West RPGs mag, der sollte sich Original Sin II also auf keinen Fall entgehen lassen.
OneShot mag zwar auf den ersten Blick nichts weiter als ein Retro-Adventure mit großen Fokus auf Erkundung sein, aber spätestens beim zweiten Durchgang offenbart sich endlich was das Spiel zu etwas ganz besonderem macht. Den Grund will ich aber weiterhin nicht spoilern weil man das einfach selbst erleben muss. Von daher kann ich also nur empfehlen dem Spiel eine Chance zu geben. Ich habe es immerhin selbst vor vielen Jahren abgebrochen, aber dieses Jahr aufgrund von Vergleichen zu anderen Spielen nochmal reingeschaut. Und das habe ich glücklicherweise nicht bereut.
SIMULACRA ist durchaus kein perfektes Spiel, schon weil die Horror-Effekte aufgrund ihrer Umsetzung nicht 100%ig funktionieren, aber ich fand das Konzept einfach richtig cool umgesetzt. Zumal man in Gegensatz zu anderen Spielen wo man das Handy einer fremden Person durchsuchen muss tatsächlich mit anderen Menschen interagieren kann. Ob einem die schauspielerischen Leistungen dieser Charaktere zusagen ist natürlich Ansichtssache, und wirklich unterstreichen tun sie die Horror-Atmosphäre nicht. Aber es hat mir zumindest mehr zugesagt als die ganze Zeit nur stumpf nach Informationen zu suchen. Außerhalb dieser Gespräche gibt es aber auch genug zu tun, und das Ende ist nochmal richtig interessant. Kann ich also nur empfehlen.
Zwei: The Ilvard Insurrection hat zwar weder tiefgründige Charaktere noch eine packende Story zu bieten, wer Action-RPGs ala Ys: The Oath in Felghana oder Nayuta no Kiseki mag, der kommt hier aber voll auf seine Kosten. Das Gameplay könnte sicher noch ein bisschen besser sein, vor allem was Mobilitäts-Fähigkeiten angeht, aber Spaß macht es trotzdem. Und wie für Falcom so üblich wird erneut ein richtig guter Soundtrack geboten, vor allem bei den Bosskämpfen. Kann ich Fans des Genres also durchaus ans Herz legen.
Und mit 8 Spielen reicht das glaube ich dann auch. Es gab zwar noch einige die mir durchaus gefallen haben, aber ob die mir für längere Zeit im Gedächtnis bleiben ist eine andere Sache. Also mal schauen was nächstes Jahr so bringt, wo ich mir auf jeden Fall vorgenommen habe das neue Devil May Cry direkt zu Release zu spielen. Ich bin zwar kein Fan davon dass Nero erneut eine wichtige Rolle einzunehemn scheint, aber solange die zweite Hälfte des Spiels nicht schon wieder daraus besteht die erste rückwärts zu laufen, dürfte das hoffentlich nicht ganz so problematisch sein wie in DMC4.
