Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!
Iris.Fall ist ein auf Rätsel fokussiertes Adventure in dem ein kleines Mädchen einer schwarzen Katze in ein heruntergekommenes Theater folgt und daraufhin in eine Welt aus Licht und Schatten gesaugt wird in der sie selbst mit den Schatten verschmelzen kann. Dadurch kann sie zum Beispiel eine Rampe überqueren deren zweite Hälfte nur irgendwo abgetrennt im Vordergrund existiert und dementsprechend in der realen Welt unpassierbar wäre. Anstatt frei die Welten wechseln zu können, muss sie allerdings am Boden liegende Bücher aufsuchen die sich im Normalfall nicht bewegen lassen. Den Wechsel finde ich von der Steuerung her allerdings ein bisschen suboptiomal. Um mit der Welt zu interagieren muss man nämlich die Maus verwenden, während Iris sich einzig und allein mit WASD kontrollieren lässt. Die Maus allein hätte mir allerdings schon gereicht. Oder zumindest ein Hotkey mit dem sich die Welten wechseln lassen ohne dass ich ständig die Maus herumschieben muss.
Diese Mechanik macht allerdings nur einen Bruchteil des Gameplays aus. Ansonsten wäre das Spiel vermutlich irgendwann langweilig geworden, auch wenn es nach circa 4 Stunden bereits vorbei ist. Die restlichen Mechaniken sind allerdings ein bisschen durchwachsen. Manche mögen zwar angenehm und intuitiv sein, aber dann gibt es auch Stellen die ich fürchterlich frustrierend fand und die viel zu viel Zeit in Anspruch genommen haben. Darunter eine Art Brückenrätsel dessen einzelne Bestandteile man heben und senken kann um sich langsam einen Weg auf die andere Seite zu bahnen. Klingt simpel, ist es aber nicht.
Das liegt zum einen daran, dass sich pro Brücktenteil nur zwei andere bewegen lassen (sprich jeder Abschnitt hat zwei Schalter welche andere Abschnitte in Bewegung setzen), und zum anderen daran, dass die Stücke auf einer bestimmten Höhe durchsichtig und somit unpassierbar werden. Und falls man zu diesem Zeitpunkt darauf stehen sollte, dann wird das Rätsel automatisch auf die vorherige Einstellung zurückgesetzt, was das Überwinden mancher Höhenunterschiede unnötig erschwert. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, dann hätte ich das Rätsel vermutlich innerhalb kürzester Zeit lösen können. Aber so habe ich schlussendlich 40 Minuten gebraucht um mich per Trial & Error auf die andere Seite vorzuarbeiten.
Kurz darauf folgen außerdem mehrere schwere Rätsel die auf sich allein gestellt eigentlich okay wären. Das Problem ist nur: mehrere von ihnen werden dreimal in Folge in immer schwereren Varianten recycelt. Und da es nicht möglich ist manuell zu speichern, muss man diese Sequenzen allesamt am Stück abschließen wenn man beim nächsten Mal nicht von vorne anfangen möchte. Echt schade, weil das Spiel ansonsten liebevoll designt ist und auch einige gute Rätsel zu bieten hat. Aber die frustrierenden Momente haben meinen Gesamteindruck einfach viel zu sehr geprägt als dass ich es 100%ig empfehlen könnte. Und in Sachen Story wird nicht genug geboten als dass es das Gameplay ausgleichen könnte. Ist alles eher surreal und wird dazu auch noch komplett ohne Text erzählt. Man kann sich also durchaus was zusammenreimen, aber für mehr reicht es leider nicht.
Und wo ich gerade diesen Screenshot poste, fällt mir noch etwas ein das mich genervt hat. Das dürfte zwar nichts weiter als ein Bug sein, aber da ich dreimal in Folge mit zu kämpfen hatte, muss ich den zumindest erwähnen. Bei diesem Rätsel muss man nämlich die unterschiedlichen Teile des Würfels so lange herumdrehen, bis das Licht auf die richtigen Stellen geworfen wird. Nicht gerade einfach, aber machbar. Es wird allerdings dadurch erschwert, dass ab und zu ohne ersichtlichen Grund die falschen Teile gedreht werden, was die Lösung des Rätsels unnötig erschwert. Das wird also hoffentlich noch behoben um dieses Rätsel ein bisschen angenehmer zu gestalten.
Ansonsten kann ich aber gar nicht soviel zu sagen, da man sich eben nur von Rätsel zu Rätsel hangelt. Und ich will jetzt auch nicht alles spoilern was das Spiel zu bieten hat. Ich könnte höchstens empfehlen in mein kurzes Preview Video reinzuschauen. Das zeigt aber dummerweise nur die erste halbe Stunde die vom Gameplay her recht angenehm war. Erst ein paar Räume weiter wurde es richtig frustrierend. Man könnte fast meinen ich hätte von gewusst und an der perfekten Stelle aufgehört. Da ich mittlerweile weiß was mich erwartet, würde ich das aber nicht nochmal spielen wollen. Mir fehlen zwar noch einige Achievements, aber ein zweites Mal will ich diese Rätsel echt nicht machen.
Iris.Fall ist ein liebevoll designtes Adventure das allerdings unter ein paar richtig nervigen und teilweise mehrfach in Folge recycelten Rätseln leidet.
Positive Aspekte von Iris.Fall
- Ein atmosphärisches Setting das vor allem mit seiner Präsentation zu überzeugen weiß.
- Das Gameplay mag zwar seine Probleme haben, aber wenn man nicht gerade für 40 Minuten hängenbleibt, dann ist es durchaus unterhaltsam.
Negative Aspekte von Iris.Fall
- Dass man zum Weltenwechsel die Maus verwenden muss obwohl man sich mit WASD umherbewegt ist ein bisschen suboptimal.
- Ein paar der Rätsel können extrem nervig sein, zumal einige der schwersten Rätsel mehrfach in Folge recycelt werden.
- Es ist nicht möglich manuell zu speichern, was zumindest bei den recycelten Rätseln problematisch sein kann.