So, ich bin mit diesem Review zwar eigentlich ein paar Jahre zu spät dran, aber da der letzte DLC für FFXV erst diesen Monat erscheint, bin ich offenbar gerade noch rechtzeitig mit fertig geworden! Eigentlich wollte ich ja warten bis auch tatsächlich das letzte bisschen an Content veröffentlicht wurde, aber da die meisten DLCs mittlerweile gecancelt wurden und ich das Spiel kürzlich zu einem ordentlichen Preis abstauben konnte, wollte ich dann doch endlich mal reinschauen. Und nachdem mich selbst die FFXIII Trilogie trotz all ihrer Probleme gut unterhalten konnte, hatte ich zumindest die vage Hoffnung, dass es hier ähnlich verlaufen würde. Nach einer Spielzeit von circa 50 Stunden (mit vielen Sidequests und allen Charakter-fokussierten DLCs) muss ich aber leider sagen, dass das Spiel insgesamt eine Enttäuschung ist.
Das liegt vor allem daran, dass die Story einfach viel zu lange braucht um überhaupt in Fahrt zu kommen. Man beginnt das Spiel nämlich in einer weiten offenen Welt in der noch nichts besonderes passiert ... und das bleibt die nächsten 8 Kapitel dann auch so, von einer einzigen, cool inszenierten Sequenz mal abgesehen. Erst im 9.Kapitel, wenn man die offene Welt für immer hinter sich lässt und alles sehr viel linearer wird, kommt die Story endlich in die Gänge. Insofern man zwischendurch die ganzen Sidequests mitnimmt, kann es also 20 - 30 Stunden dauern bis überhaupt irgendwas von Relevanz passiert. Dabei gibt es zwischen dem ersten und zweiten Kapitel eigentlich ein richtig spannendes und verdammt wichtiges Ereignis über das man innerhalb des Spiels aber so gut wie nichts erfährt: die Ereignisse des Kingsglaive Films.
Dieser zeigt nämlich was in Prinz Noctis' Königreich während der Friedensgespräche mit dem Imperium von Niflheim passiert, während er und seine Freunde einen Roadtrip nach Altissia unternehmen wo Noctis seine Kindheitsfreundin Lunafreya heiraten soll. Verglichen mit Kingsglaive ist dieser Roadtrip aber einfach nur langweilig, schon weil er eben solch einen absurden Teil der Spielzeit abdeckt. Von daher wäre es spannender gewesen das Spiel mit den Ereignissen von Kingsglaive zu beginnen. Und das war auch scheinbar ursprünglich der Plan, zumindest als das Spiel noch Teil der Fabula Nova Crystallis war (also ein Spiel das mit der Mythologie von FFXIII verbunden ist). Stattdessen wurde dieser Teil der Story einfach rausgerissen ohne dass er adäquat ersetzt worden wäre.
Dieser zeigt nämlich was in Prinz Noctis' Königreich während der Friedensgespräche mit dem Imperium von Niflheim passiert, während er und seine Freunde einen Roadtrip nach Altissia unternehmen wo Noctis seine Kindheitsfreundin Lunafreya heiraten soll. Verglichen mit Kingsglaive ist dieser Roadtrip aber einfach nur langweilig, schon weil er eben solch einen absurden Teil der Spielzeit abdeckt. Von daher wäre es spannender gewesen das Spiel mit den Ereignissen von Kingsglaive zu beginnen. Und das war auch scheinbar ursprünglich der Plan, zumindest als das Spiel noch Teil der Fabula Nova Crystallis war (also ein Spiel das mit der Mythologie von FFXIII verbunden ist). Stattdessen wurde dieser Teil der Story einfach rausgerissen ohne dass er adäquat ersetzt worden wäre.
Und das ist auch leider nicht die einzige Stelle wo wichtige Informationen fehlen, weswegen man das Spiel an bestimmten Punkten unterbrechen und zu den Charakter DLCs wechseln muss. Episode Gladiolus fand ich storytechnisch zwar vollkommen irrelevant (da sie quasi nur darauf hinausläuft, dass er ein bisschen stärker werden will), aber die zu Prompto und Ignis halten durchaus wichtige Informationen parat. Darunter zu einem Twist der im Hauptspiel komplett aus dem Nichts kommt und kurz darauf schon gar keine Rolle mehr spielt. Das Ende von Promptos Episode lässt aber trotzdem eine Lücke die nie wirklich geschlossen wird. Und obwohl das Trio fast das ganze Spiel über mit Noctis unterwegs ist, erfährt man insgesamt so gut wie nichts über ihre Vergangenheit. Stattdessen ist man gezwungen sich den Brotherhood Anime anzuschauen, welchen ich verglichen mit Kingsglaive extrem langweilig fand, auch wenn jedem Charakter nur so 10 Minuten gewidmet wurden.
Als ideal kann man die Art und Weise wie die Story erzählt wird also echt nicht bezeichnen. Und das nicht nur wegen dem was fehlt, sondern auch wegen dem was drin ist. Ich meine, es gibt Charaktere die als Antagonisten eingeführt werden, aber dann auf einmal keine sind (was in einem Fall nur per DLC erklärt wird), oder wichtig wirkende Charaktere die aber insgesamt so gut wie keine Rolle spielen. Und obwohl das Imperium die komplette Welt erobert hat, scheint es niemandem unter ihrer Herrschaft wirklich schlecht zu gehen, weswegen man sich glatt die Frage stellen muss, ob es überhaupt Sinn macht das Imperium zu bekämpfen. Eine der coolsten Entwicklungen der Story wird gameplaytechnisch außerdem fast komplett ignoriert, da der Spieler anschließend direkt ins Finale geworfen wird. Dabei wäre gerade das der Punkt gewesen wo ich mir tatsächlich nochmal ein bisschen Zeit hätte nehmen wollen um mich etwas umzusehen.
Der Rest des Spiels war in dieser Hinsicht leider alles andere als ermutigend. Ein Großteil aller Sidequests lässt sich nämlich in zwei Kategorien aufteilen: Sammelquests und Monsterjagden. Mag für zwischendurch ganz okay sein, wirkt bei dieser Masse aber so, als ob die Entwickler unbedingt eine große, offene Welt designen wollten, obwohl sie keine Ahnung hatten wie sie diese sinnvoll füllen könnten. Hier und da gibt es zwar auch optionale Dungeons, die hätten aber sinnvollerweise direkt in die Story integriert werden sollen, welche schlichtweg viel zu wenig Dungeons besitzt.
Dank Schnellreise-Funktion habe ich zwar trotzdem viel zu viel von diesem optionalen Content gemacht, es gibt aber nur wenig das sich wirklich lohnt. Wie Quests die neue Features für das Auto freischalten, oder solche die einem richtig gute Accessoires oder Waffen bescheren. Letzteres kann man aber selten im Vorraus wissen, wenn man nicht gerade Materialien für einen Waffenschmied sammelt. Von daher würde ich persönlich dazu raten den optionalen Content weitestgehend zu ignorieren. Das macht das Pacing zwar auch nicht besser, aber dann bekommt man die coolsten Momente der Story zumindest schneller zu Gesicht. Und davon gibt es durchaus einige, darunter die Kämpfe gegen die Beschwörungen des Spiels, welche von fantastischer Musik begleitet werden.
Ich wünschte das selbe würde auch auf andere wichtige Kämpfe zutreffen, aber selbst das Finale war vergleichsweise eher langweilig. Das hat mich zwar an einem bestimmten Film erinnert (Matrix Revolutions), die Inszenierung war hier aber bei weitem nicht so episch, schon weil die Kameraführung extrem unnatürlich wirkt. Ein klassischeres Finale hätte ich in dieser Hinsicht also irgendwie bevorzugt, auch wenn FFXV zumindest ein paar richtig gute Ideen hat die aber leider unter der halbgaren und zerstückelten Story leiden.
Aber wenn ich schon bei Kämpfen bin, dann kann ich auch mal übers Kampfsystem reden. Im Gegensatz zu den meisten Teilen der Serie handelt es sich dabei um ein Action-Kampfsystem bei dem man einzig und allein Noctis steuert. Der Rest der Party agiert währenddessen vollkommen autonom und lässt sich nur mittels Angriffsbefehlen steuern die je nach Skill eine unterschiedliche Menge an Energie verschlingen. Diese muss pro Kampf aber jedes Mal von neuem gesammelt werden, von daher kann man diese Skills nicht einfach so spammen. Und da man keinerlei aktive Kontrolle über diese Fähigkeiten hat, kann es durchaus passieren, dass die Charaktere ins Nichts schlagen oder in Promptos Fall versuchen durch Wände zu schießen.
Es gibt allerdings eine Fähigkeit mit der man tatsächlich die Kontrolle über seine Begleiter übernehmen kann. Die muss man aber erst mal kaufen, was ich persönlich nie gemacht habe. Dank der DLCs bekommt man die unterschiedliche Kampfstile aber auf jeden Fall noch zu Gesicht. Ob sie einem gefallen ist eine andere Sache, da zum Beispiel Promptos Gameplay mehr mit einem Shooter als mit einem RPG gemein hat. Passend dazu hat er als Finale sogar eine Rail-Shooter-Sequenz spendiert bekommen die zwar cool inszeniert, aber dafür auch lächerlich einfach ist. Von daher bin ich fast schon froh, dass die jeweiligen Episoden nur circa eine Stunde dauern und ich mich ansonsten mit Noctis durchschnetzeln konnte.
Oder eher durchteleportieren, was mit seine wichtigste Fähigkeit ist. Dadurch kann er die Gegner nämlich so lange anstürmen bis er keine MP mehr hat, was mit bestimmten Skills und Waffen auch noch gewaltigen Schaden anrichtet. Und da sich MP so gut wie jederzeit augenblicklich aufladen lassen (indem Noctis sich an irgendein Objekt ranhängt), habe ich mich vor allem im Endgame fast nur noch in die Gegner katapultiert. Man hat ansonsten aber noch die Wahl mit einer von vier Waffen (aus noch viel mehr Kategorien) um sich zu schlagen, was je nach Gegner mal mehr und mal weniger effektiv ist.
Und Magie gibt es natürlich ebenfalls, welche allerdings wie in FFVIII erstmal aus bestimmten Punkten abgesaugt werden muss. Im Anschluss muss die gesammelte Energie außerdem noch kombiniert werden um tatsächlich einen Zauber zu bekommen, was ohne Item Infusion gerade mal drei Anwendungen zulässt. Kann je nach Gegner zwar trotzdem extrem effektiv sein (wie bei den nicht enden wollenden imperialen Verstärkungen die quasi im Minutentakt vom Himmel fallen), aber gegen Ende habe ich vor allem aufgrund der Boni meiner anderen Waffen komplett drauf verzichtet.
Sobald Noctis die Waffen seiner Vorfahren sammelt (was storytechnisch übrigens extrem schnell an Relevanz verliert, obwohl es eigentlich wichtig wirkt), erhält er außerdem den Armiger Modus, mit dem er dutzende mächtige Angriffe im Sekundentakt austeilen kann. Ist also ein guter Ersatz für Magie, zumal Noctis mittendrin nicht unterbrochen werden kann. Wie die Skills seiner Begleiter muss dieser Modus aber erstmal aufgeladen werden, was in diesem Fall aber nicht nur auf den aktuellen Kampf beschränkt ist. Von daher kann man sich den Armiger Modus auch für Bosskämpfe aufsparen.
Wie bereits erwähnt gibt es außerdem eine Reihe von Beschwörungen, aber die sind nochmal ein komplett anderes Kaliber, zumal man absolut keine Kontrolle drüber hat. Stattdessen muss man irgendwelche Bedingungen erfüllen die aber nirgendwo erklärt werden, was in Ramuhs Fall zum Beispiel von der Länge des Kampfes abzuhängen scheint. Dass die Beschwörungen nur so selten auftauchen macht aber durchaus Sinn, da es sich hier quasi um die Götter der Welt handelt, welche mit ihren Angriffen selbst Bossmonster auf einen Schlag vernichten können. Fand ich teilweise ganz cool, zumal die Animation je nach Kampf oder Austragungsort anders ablaufen kann. Es ist nur leider schade, dass ich zu 99% immer nur Ramuh zu Gesicht bekommen habe. Die andern sind vielleicht ein- oder zweimal aufgetaucht, Storykämpfe in denen sie auf jeden Fall erscheinen mit eingerechnet. Hätte ich den ganzen optionalen Content noch gemacht, dann hätte ich vielleicht mehr Glück gehabt. Aber selbst da ist mir in den paar Stunden die ich noch gespielt habe auch nur Ramuh erschienen.
Die Kämpfe machen aber durchaus Spaß, wenngleich sie verglichen mit Kingdom Hearts einiges an Feinschliff vermissen lassen. So kann man neben den Angriffen auch noch im letzten Moment ausweichen, oder sogar blocken und mit einem Konter zurückschlagen. Es gibt außerdem Link-Angriffe die ausgelöst werden wenn man einen Gegner von hinten angreift, sowie Crosslinks bei denen die gesamte Party bis zu 10 Mal zuschlägt, aber wofür der Gegner erst mal ausgeknockt werden muss. Letzteres ist mir aber so gut wie immer nur bei Gegnern passiert die eh so gut wie tot waren. Und die meiste Zeit muss man eh nicht auf irgendwelche Taktiken achten sondern kann sich einfach solange in die Gegner teleportieren bis sie umfallen. Einzig ein paar optionale Gegner, oder mächtige Monster die in der Nacht spawnen, können durchaus ein Problem darstellen.
Mir ist aus taktischer Sicht allerdings nur ein Boss wirklich in Erinnerung geblieben: der Endboss von Gladiolus' Episode. Diese mag storytechnisch also komplett irrelevant gewesen sein, sie hat aber zumindest gezeigt was man aus den Bosskämpfen hätte herausholen können. Ich musste da nämlich viel ausweichen und blocken und auf die Aktionen des Gegners achten um überhaupt eine Chance zu haben. Mehr solcher Kämpfe wären also echt nicht schlecht gewesen, auch wenn mir die anderen bombastischen Kämpfe durchaus gefallen haben. Einer von denen war von der Präsentation her allerdings so chaotisch dass die Kamera überhaupt nicht hinterhergekommen ist, wodurch sie sich ständig um 180° gedreht hat und ich Noctis teilweise gar nicht sehen konnte.
Und passend dazu sollte ich vermutlich erwähnen, dass ich aus irgendeinem Grund massive Probleme mit der Gamepad Steuerung hatte. Die ersten paar Stunden lief zwar alles wunderbar, aber dann gab es plötzlich Stellen wo sie sich extrem steif angefühlt hat, wodurch Noctis sich teilweise nicht drehen wollte und stattdessen eine Weile nach vorne gelaufen ist. Und wenn er sich dann mal gedreht hat, ist er teilweise im Kreis gelaufen. Ich dachte erst das liegt vielleicht an meinem Gamepad, aber da ich momentan DMC5 spiele kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, dass dem nicht so ist. Ich habe auch an bisschen an den Einstellungen rumgespielt weil es da zumindest eine Option gab die so klang als ob sie für verantwortlich sein könnte. Das hat aber auch nichts geändert. An der Performance des Spiels (welches teilweise arg gelaggt hat) kann es aber auch nicht liegen, weil ich die entsprechenden Stellen mit Maus und Tastatur problemlos spielen konnte. Mit Gamepad steuern sich die Kämpfe aber schlichtweg besser, weswegen ich nicht wechseln wollte.
Es gibt außerdem ein paar kleinere Probleme die zwar bei weitem nicht so nervig sind, aber die trotzdem einen negativen Eindruck hinterlassen. Wie die sich endlos wiederholenden NPC Gespräche, was hier vor allem deshalb auffällt, weil die meisten von selber anfangen zu reden ohne dass man mit ihnen interagieren muss. Kann man als Spieler natürlich verpassen wenn man augenblicklich wegrennt, aber es sollte doch wohl möglich gewesen sein zu überprüfen ob der Spieler noch in Reichweite war wenn das Gespräch beendet wurde.
Die Party-Gespräche haben leider das selbe Problem, wenngleich es da nicht ganz so auffällt. So durfte ich mir mehrfach anhören wie Noctis mit seiner mangelhaften Muskulatur aufgezogen wurde, und das auch jedes Mal an exakt der selben Stelle. Das kann man als Spieler aber nun echt nicht verpassen, von daher hätte das erste Mal vollkommen gereicht.
Viel schlimmer ist allerdings die Tatsache, dass es trotz der offenen Welt einige unsichtbare Wände gibt. Und das selbst an Stellen wo hinter diesen Wänden ein ganz normaler spielbarer Bereich ist. Dadurch konnte ich an einer Stelle nicht von einer Anhöhe runterspringen obwohl unter mir die Straße war, welche ich dank Vorsprüngen sogar ohne Schaden zu nehmen hätte erreichen können. Von daher ist es schon ganz gut, dass man sich jederzeit sowohl zu seinem Auto, als auch an den letzten Ort an dem man geschlafen hat teleportieren kann. Und innerhalb von Dungeons ist es sogar möglich direkt zum Ausgang zurückzukehren.
Es gibt also durchaus ein paar nützliche Komfort-Funktionen. Darunter auch die Möglichkeit bei Camping-Plätzen bis zum Morgen oder Abend zu warten, wenngleich das hauptsächlich nur für Monsterjagden relevant ist. Die Buffs die man von jeder Camp Mahlzeit erhält (wie mehr HP oder Angriffskraft) bleiben dabei außerdem in voller Stärke erhalten. In Hotels zu schlafen kann in bestimmten Situationen allerdings die bessere Wahl sein.
Da kann man zwar nichts essen, bekommt dafür aber einen Exp-Multiplikator der das Aufleveln massiv beschleunigt. Im Gegensatz zu anderen RPGs bekommt man die Erfahrungspunkte nämlich nicht direkt gutgeschrieben, sondern erst wenn man schlafen geht. Das heißt allerdings nicht, dass man auf die Essensbuffs verzichten muss. Man kann sich immerhin auch in Restaurants was zu essen kaufen, was unter anderem benötigt wird damit Ignis neue Rezepte erlernt.
Diese netten Ideen helfen aber natürlich auch nicht darüber hinweg, dass sowohl die Story als auch das Gameplay massive Probleme aufweisen. Von daher kann ich Final Fantasy XV nur mit Vorsicht empfehlen, und auch nur dann wenn ihr gewillt seid sowohl Kingsglaive (vor dem Ende von Kapitel 1) als auch Brotherhood (vor dem Aufbruch nach Altissia) zu schauen, und die Charakter DLCs nach der Rückkehr eines jeden Charakters zu spielen. Beziehungsweise Episode Ignis nach dem Finale, da sie ansonsten wichtige Teile des Endings spoilert. Der Comrades Multiplayer DLC wäre als Ergänzung zwar auch nicht schlecht, der wäre mir persönlich aber viel zu lang gewesen. Erst recht nachdem ich gesehen habe wie wenig er in Sachen Story zu bieten hat. Ist also mehr fürs Gameplay interessant als für irgendwas anderes.
Und passend dazu sollte ich vermutlich erwähnen, dass ich aus irgendeinem Grund massive Probleme mit der Gamepad Steuerung hatte. Die ersten paar Stunden lief zwar alles wunderbar, aber dann gab es plötzlich Stellen wo sie sich extrem steif angefühlt hat, wodurch Noctis sich teilweise nicht drehen wollte und stattdessen eine Weile nach vorne gelaufen ist. Und wenn er sich dann mal gedreht hat, ist er teilweise im Kreis gelaufen. Ich dachte erst das liegt vielleicht an meinem Gamepad, aber da ich momentan DMC5 spiele kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, dass dem nicht so ist. Ich habe auch an bisschen an den Einstellungen rumgespielt weil es da zumindest eine Option gab die so klang als ob sie für verantwortlich sein könnte. Das hat aber auch nichts geändert. An der Performance des Spiels (welches teilweise arg gelaggt hat) kann es aber auch nicht liegen, weil ich die entsprechenden Stellen mit Maus und Tastatur problemlos spielen konnte. Mit Gamepad steuern sich die Kämpfe aber schlichtweg besser, weswegen ich nicht wechseln wollte.
Es gibt außerdem ein paar kleinere Probleme die zwar bei weitem nicht so nervig sind, aber die trotzdem einen negativen Eindruck hinterlassen. Wie die sich endlos wiederholenden NPC Gespräche, was hier vor allem deshalb auffällt, weil die meisten von selber anfangen zu reden ohne dass man mit ihnen interagieren muss. Kann man als Spieler natürlich verpassen wenn man augenblicklich wegrennt, aber es sollte doch wohl möglich gewesen sein zu überprüfen ob der Spieler noch in Reichweite war wenn das Gespräch beendet wurde.
Die Party-Gespräche haben leider das selbe Problem, wenngleich es da nicht ganz so auffällt. So durfte ich mir mehrfach anhören wie Noctis mit seiner mangelhaften Muskulatur aufgezogen wurde, und das auch jedes Mal an exakt der selben Stelle. Das kann man als Spieler aber nun echt nicht verpassen, von daher hätte das erste Mal vollkommen gereicht.
Viel schlimmer ist allerdings die Tatsache, dass es trotz der offenen Welt einige unsichtbare Wände gibt. Und das selbst an Stellen wo hinter diesen Wänden ein ganz normaler spielbarer Bereich ist. Dadurch konnte ich an einer Stelle nicht von einer Anhöhe runterspringen obwohl unter mir die Straße war, welche ich dank Vorsprüngen sogar ohne Schaden zu nehmen hätte erreichen können. Von daher ist es schon ganz gut, dass man sich jederzeit sowohl zu seinem Auto, als auch an den letzten Ort an dem man geschlafen hat teleportieren kann. Und innerhalb von Dungeons ist es sogar möglich direkt zum Ausgang zurückzukehren.
Ja, an dieser ach so unüberwindbaren Stelle konnte ich nicht runterspringen!
Es gibt also durchaus ein paar nützliche Komfort-Funktionen. Darunter auch die Möglichkeit bei Camping-Plätzen bis zum Morgen oder Abend zu warten, wenngleich das hauptsächlich nur für Monsterjagden relevant ist. Die Buffs die man von jeder Camp Mahlzeit erhält (wie mehr HP oder Angriffskraft) bleiben dabei außerdem in voller Stärke erhalten. In Hotels zu schlafen kann in bestimmten Situationen allerdings die bessere Wahl sein.
Da kann man zwar nichts essen, bekommt dafür aber einen Exp-Multiplikator der das Aufleveln massiv beschleunigt. Im Gegensatz zu anderen RPGs bekommt man die Erfahrungspunkte nämlich nicht direkt gutgeschrieben, sondern erst wenn man schlafen geht. Das heißt allerdings nicht, dass man auf die Essensbuffs verzichten muss. Man kann sich immerhin auch in Restaurants was zu essen kaufen, was unter anderem benötigt wird damit Ignis neue Rezepte erlernt.
Diese netten Ideen helfen aber natürlich auch nicht darüber hinweg, dass sowohl die Story als auch das Gameplay massive Probleme aufweisen. Von daher kann ich Final Fantasy XV nur mit Vorsicht empfehlen, und auch nur dann wenn ihr gewillt seid sowohl Kingsglaive (vor dem Ende von Kapitel 1) als auch Brotherhood (vor dem Aufbruch nach Altissia) zu schauen, und die Charakter DLCs nach der Rückkehr eines jeden Charakters zu spielen. Beziehungsweise Episode Ignis nach dem Finale, da sie ansonsten wichtige Teile des Endings spoilert. Der Comrades Multiplayer DLC wäre als Ergänzung zwar auch nicht schlecht, der wäre mir persönlich aber viel zu lang gewesen. Erst recht nachdem ich gesehen habe wie wenig er in Sachen Story zu bieten hat. Ist also mehr fürs Gameplay interessant als für irgendwas anderes.
Final Fantasy XV ist ein fantastisch inszeniertes Action-RPG dessen Story allerdings ewig braucht um in Fahrt zu kommen, und welche dank DLCs, Filmen und anderen Spinoffs furchtbar fragmentiert ist. Und selbst wenn man all das konsumiert, sind viele Aspekte der Story einfach nur enttäuschend. Die furchtbar langweiligen Sidequests die versuchen die offene Welt irgendwie mit Content zu füllen, helfen da in keinster Weise.
Positive Aspekte von Final Fantasy XV
- Die Englische Sprachausgabe fand ich persönlich durchgehend gelungen.
- Das Kampfsystem mag sein volles Potenzial nur selten ausschöpfen, es ist aber trotzdem ganz spaßig und geht leicht von der Hand.
- Die Story hat zwar einige Probleme, es gibt aber ein paar richtig coole Stellen die dazu auch noch mit fantastischer Musik unterlegt sind.
- Das Spiel hat ein cooles Foto Feature bei dem viele wichtige (aber auch unwichtige) Ereignisse festgehalten werden ohne dass man selber drauf achten muss Screenshots zu machen.
- Es gibt einige nützliche Komfortfunktionen, wie Schnellreise per Auto, Rückehr zum Eingang eines Dungeons, oder die Möglichkeit die Zeit zurückzudrehen um verpasste Sidequests nachzuholen.
Negative Aspekte von Final Fantasy XV
- Die offene Welt ist voller langweiliger Sammelquests und Monsterjagden.
- Man erfährt über einige wichtige Charaktere viel zu wenig, zumal manche von denen so gut wie keine Rolle spielen.
- Die Story braucht ewig um in Fahrt zu kommen, vor allem wenn man nebenbei versucht die Sidequests zu erfüllen.
- Das Spiel hat zwar einige richtig gute Ideen, diese leiden aber unter der fragmentierten Natur der Story, welche selbst mit allen DLCs und Spinoffs nicht vollends zu überzeugen weiß.
- Ab einem bestimmten Zeitpunkt fallen quasi im Minutentakt imperiale Truppen vom Himmel, was vor allem dann echt nervig sein kann, wenn man bereits in einen anderen Kampf verwickelt ist.