Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!
Luna - The Shadow Dust ist ein auf Rätsel fokussiertes Adventure in dem ein kleiner Junge versucht einen gewaltigen Turm zu erklimmen nachdem er aus unbekannten Gründen vom Himmel gestürzt ist. Warum er dort rein will, oder was ihm widerfahren ist, erfährt man aber erst am Ende des Spiels. Nicht nur weil es außer ihm keine menschlichen Charaktere gibt mit denen er kommunizieren könnte, sondern weil das Spiel allgemein komplett ohne Worte auskommt. Es gibt zwar einige Texte die vermutlich die Hintergrundgeschichte der Welt enthüllen, die sind aber allesamt in einer unbekannten Sprache geschrieben die man ohne zusätzliche Informationen nicht entschlüsseln kann.
Und diese Informationen sind leider einzig und allein im Artbook DLC enthalten. Das selbe trifft auf die Geschichte der Welt, sowie den Namen des Protagonisten, Üri, zu. Und das finde ich ein bisschen schade. Die eigentliche Story ist dank der umfangreichen Endsequenz zwar größtenteils verständlich, aber all das was im Artbook noch enthüllt wurde hätte ich mir persönlich nicht zusammenreimen können. Und ich habe auch keinerlei Interesse nochmal durchs komplette Spiel zu rennen um alle Texte Wort für Wort zu übersetzen. Irgendwer wird sich zwar garantiert die Zeit für nehmen, aber mich spricht sowas leider überhaupt nicht an. Könnte man die Ingame übersetzen wäre das was anderes, aber das scheint leider nicht möglich zu sein.
Obwohl mir die Art wie die Story erzählt wird nicht gefällt, kann ich aber zumindest sagen dass ich deren Inszenierung richtig gut fand. Das komplette Spiel wurde nämlich schön flüssig animiert, vor allem in den 10 Zwischensequenzen die die Story außerhalb der Rätsel vorantreiben. Üris Charakterdesign finde ich verglichen mit dem Rest des Spiels zwar ein bisschen zu simplistisch, aber davon abgesehen kann sich die Grafik durchaus sehen lassen. Und der Soundtrack ist von Anfang bis Ende sehr atmosphärisch, weswegen es sich durchaus lohnen könnte den ebenfalls auf Steam zu kaufen.
Das allein würde aber natürlich nicht reichen um das Spiel empfehlen zu können, von daher muss ich noch aufs Gameplay zu sprechen kommen, welches sich wie bereits erwähnt auf Rätsel fokussiert. Pro Ebene des Turms gibt einen oder mehrere Räume zu erforschen in denen man meist mit einer handvoll Objekten interagieren kann. Und dann muss man halt schauen was die so machen und wie man damit eventuell den Ausgang freilegen könnte. So hat man in der Küche zum Beispiel einen Kessel in den man unterschiedliche Zutaten reinschmeißen kann, und dank eines Zettels der daneben hängt kann man abschätzen was diese Zutaten eventuell bewirken. Inwiefern sich damit der blockierte Ausgang öffnen lässt, wird aber erst ersichtlich wenn man die komplette Sequenz zumindest einmal von Anfang bis Ende durchprobiert hat.
Innerhalb der ersten 10 Minuten rettet Üri außerdem eine Katze die daraufhin als zweiter Spielcharakter fungiert. Und diese kann zum Beispiel mit den Schatten an der Wand verschmelzen und damit Orte erreichen an die Üri nicht herankommen würde. Mag im Großen und Ganzen nicht sonderlich komplex sein, zumal es im Gegensatz zu typischen Adventures kein Inventar und dementsprechend keine Gegenstände gibt die man mit sich herumschleppen könnte, aber für ein bisschen Abwechslung ist auf jeden Fall gesorgt.
Manche Rätsel fand ich persönlich aber viel zu kryptisch, weswegen ich in der vorletzten Ebene des Turms vermutlich eine komplette Stunde totgeschlagen habe ohne auf die Lösung zu kommen. Das entsprechende Rätsel hat allerdings das Problem das man mit Trial & Error zwar theoretisch auf die Lösung kommen würde, das aber auch nur wenn man nach jedem Schritt zur Katze wechselt, was ich dummerweise nicht getan habe. Die Zwischensequenz die das Ende des Rätsels einläutet wird nämlich nur außerhalb des Turms getriggert wo Üri aber selbst nicht hin kommt.
Das generelle Rätseldesign ist mir außerdem ein bisschen zu repetitiv, selbst bei den einfachsten Rätseln. So gibt es eine Stelle wo man mit der Katze ein Symbol ausfindig machen muss damit Üri das entsprechende Buchcover berühren kann. Um die Bücher zu bekommen muss er aber erst eine kurze Bahnfahrt unternehmen ... und dann nochmal ... und nochmal ... und nochmal. Und nach jedem einzelnen Buch muss man wieder zu der Katze springen um das nächste Symbol anzuschauen. Ist praktisch gesehen komplett anspruchslos, aber raubt einem trotzdem etwas Zeit. Erst recht wenn man bedenkt dass jeder Schritt dieses "Rätsels" mehr Informationen über die Welt offenbart, die man ohne das Alphabet aus dem Artbook aber nicht versteht.
Mit einer Spielzeit von circa 4 Stunden ist LUNA außerdem nicht besonders lang. Und wenn man weniger Probleme haben sollte als ich, dann kann man das vermutlich auch in der Hälfte der Zeit schaffen, was bei einem Preis von 20€ ein bisschen grenzwertig sein kann. Da die Entwickler aber offensichtlich viel Mühe investiert haben um diese Story zum Leben zu erwecken, könnte es sich durchaus lohnen sie mit dem vollen Preis zu unterstützen. Wer all die Hintergrundinformationen aus dem Artbook mitnehmen will, der muss allerdings noch 5€ drauf zahlen. Da ist aber zumindest auch der Soundtrack mit enthalten, der sich mit einer Laufzeit von 1 1/2 Stunden durchaus sehen lassen kann.
Luna - The Shadow Dust ist ein schön animiertes Adventure dessen Story allerdings komplett ohne Worte erzählt wird, was ich persönlich ein bisschen suboptimal fand. Die Hauptstory ist zwar problemlos nachvollziehbar, aber wenn man mehr über die Hintergrundgeschichte erfahren will, dann muss man nicht nur das Artbook kaufen, sondern auch noch einige Texte innerhalb des Spiels von Hand übersetzen.
Positive Aspekte von LUNA - The Shadow Dust
- Schöne Grafik und ein sehr atmosphärischer Soundtrack.
- Es gibt einige schön animierte Zwischensequenzen die die Story vorantreiben.
- Die Rätsel sind auch ohne Worte größtenteils ganz gut verständlich.
Negative Aspekte von LUNA - The Shadow Dust
- Wenn man weniger Probleme haben sollte als ich, dann könnte man das Spiel vermutlich innerhalb von 2 Stunden beenden.
- Das Gameplay kann teilweise ein bisschen kryptisch sein und dementsprechend einiges an Trial & Error erfordern.
- Ein Großteil der Hintergrundgeschichte wird einzig und allein im Artbook DLC enthüllt. Um das meiste aus dem Spiel rauszuholen müsste man außerdem das dort abgedruckte Alphabet zurate ziehen um die Ingame Texte zu übersetzen.
