Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!
Operencia: The Stolen Sun ist ein Dungeon Crawler dessen Welt von ungarischen Märchen und Sagen inspiriert wurde. Damit kenne ich mich persönlich zwar absolut nicht aus, aber dank Google konnte ich zumindest mehrere Inspirationsquellen auftreiben, darunter die Sage von Kőműves Kelemen, in der eine Frau geopfert, dann verbrannt und anschließend in Mörtel gemischt wurde um einen Fluch zum brechen der die Mauern von Burg Deva ständig einstürzen ließ. Die Details sind Ingame zwar ein bisschen anders, aber man erkennt die Story auf jeden Fall wieder, was unter anderem daran liegt dass die Entwickler den Originalschauplatz beibehalten haben.
Von allen Inspirationsquellen ist die ungarische Götterwelt allerdings am wichtigsten, allen voran Napkirály, der Sonnenkönig. Dieser wird nach dem Einleitungsdungeon nämlich von unbekannten Mächten entführt, wodurch ganz Operencia in ewige Finsternis gehüllt wird ... oder zumindest in eine Finsternis die einer nicht enden wollenden Nacht gleichkommt, ansonsten wäre es immerhin ein bisschen problematisch durch die Gegend zu reisen. Das Ziel des Spiels lässt sich also auf sehr simple Art und Weise zusammenfassen: Rettet den Sonnenkönig damit es wieder hell wird.
Trotz dieser Prämisse ist Operencia allerdings kein Spiel dass man wirklich ernst nehmen kann. Die Charaktere tun es nämlich auch nicht und geben ständig mal mehr und mal weniger lustige Kommentare von sich (wie die Vermutung dass es sich bei den nächsten Gegnern um Skelette handelt ... oder Spinnen ... oder Skelette die auf Spinnen reiten). Die Sage die ich oben erwähnt hatte stellt eine der wenigen Ausnahmen dar, aber selbst da kommt die Tragik der Geschichte nur am Rande zur Geltung. Also, man kann auf jeden Fall nachvollziehen dass da was furchtbares geschehen ist, aber auf emotionaler Ebene hat mich das komplett kalt gelassen. Obwohl die Zukunft der kompletten Welt auf dem Spiel steht ist Operencia von der Atmosphäre her also ein sehr lockeres Abenteuer.
Für Fans von Dungeon Crawlern dürfte die Story aber vermutlich eh nicht allzu wichtig sein solange zumindest das Gameplay zu überzeugen weiß. Und in der Hinsicht kann ich schon mal vorweg nehmen dass mich Operencia von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten hat, auch wenn es natürlich ein paar Dinge gibt die mir nicht so gut gefallen haben. Aber erstmal zu den positiven Aspekten, wie der Tatsache dass es in Operencia einiges zu entdecken gibt. Der generelle Spielablauf ist zwar extrem linear, da man meist nur von einem Ort zum nächsten reist und höchstens für kurze Zeit auf alte Maps zurückkehrt, aber es gibt überall Geheimnissen zu entdecken durch die man unter anderem an besonders mächtige Ausrüstungsgegenstände kommt.
Sobald man sich die Schaufel angeeignet hat kann man zum Beispiel auf jeder Map nach Belieben vor sich hin buddeln, selbst innerhalb von Gebäuden, wo die Schatztruhen meist unter besonders auffälligen Bodenfeldern vergraben sind. In der Oberwelt wäre das theoretisch ein bisschen schwieriger, wenn die Schaufel nicht verzaubert wäre und einem nach jedem Versuch ansagen würde wie weit die nächste Truhe noch entfernt ist, oder ob es überhaupt noch welche gibt. Solange man nicht vergisst dass die Schaufel existiert kann man in dieser Hinsicht also eigentlich nichts verpassen.
In den meisten Dungeons gibt es außerdem Geheimgänge die hinter illusionären Wänden versteckt sind. Die fallen auf den ersten Blick nicht unbedingt auf, aber manchmal befinden sich dahinter Fackeln deren Licht durch die Wand hindurch scheint. Falls ihr irgendwelche Gänge seht die scheinbar unerreichbar sind, dann könnte es sich also lohnen die Wände abzusuchen. Es wäre allerdings sinnvoll vorher auf die Karte zu schauen, da dort die Anzahl der restlichen Geheimnisse aufgelistet ist. Manche von denen sind beim ersten Besuch eines Dungeons allerdings unerreichbar da man neben der Schaufel noch andere Artefakte findet mit denen sich zum Beispiel Brücken reparieren oder Druckplatten betätigen lassen. Und damit muss man dann per Schnellreise-Funktion zurückreisen um die restlichen Geheimnisse aufzudecken. Anders wäre das auch gar nicht möglich da Operencia keine klassische Oberwelt besitzt.
Es gibt dementsprechend auch keine Städte, oder Läden, oder irgendwelche zivilisierten Gebiete. Und die wenigen NPCs die man trifft sind einem entweder feindlich gesinnt, oder schließen sich kurz darauf der Party an, von einer handvoll Ausnahmen mal abgesehen (wie einer Händlerin die einem am Lagerfeuer ab und zu neue Ausrüstung verkauft). Operencia ist also mehr wie The Legend of Grimrock als wie Might & Magic, wo selbst der zehnte Teil eine lebendiger wirkende Welt zu bieten hatte. Ist ein bisschen schade, aber dafür sieht die Welt von Operencia teilweise echt schön aus. Das zeigt sich schon im ersten Dungeon, einem versunkenen Schloss in dem das Wasser an der Decke schwebt und einen teilweise dazu zwingt durch überflutete Gänge zu waten ohne dass einem der Sauerstoff bei ausgeht.
Die schön animierten Monster sind grafisch aber eindeutig das beste was Operencia zu bieten hat, wie ein gewaltiger Froschkönig der bei seinen Angriffen ständig auf Tuchfühlung geht und mit seiner schleimigen Visage fast den kompletten Bildschirm füllt. Und wo ich schon bei den Monstern bin muss ich sagen dass Operencia echt kein leichtes Spiel ist. Ich habe zwar die ganzen Modifikatoren weggelassen, wie Permadeath, schwerere Gegner oder die Möglichkeit nur an Lagerfeuern zu speichern, aber teilweise hatte ich trotzdem arge Probleme, vor allem in den letzten Dungeons wo mir ständig meine Magie geklaut wurde, oder meine Charaktere wahnsinnig wurden und sich gegenseitig attackiert haben. Dadurch ist es mir an einer Stelle sogar passiert dass nur noch mein Tank am Leben war ... und das mit einem einzigen Lebenspunkt. Der letzte Gegner hat sich an der Stelle aber glücklicherweise selber umgebracht da mein Tank einen Teil des Schadens reflektieren konnte.
Von daher würde ich persönlich dazu raten die Gegner immer nur von hinten anzugreifen damit man zumindest eine Runde lang einen Kampfvorteil besitzt. Der ist vor allem dann sehr nützlich wenn man Fähigkeiten geskillt hat die Gegner eventuell mit einem Schlag töten können. Klappt zwar nicht sehr oft, aber selbst dann richten sie immer noch einiges an Schaden an, vor allem wenn man das Glück hat einen Extraschlag zu landen. Solche Fähigkeiten haben aber natürlich den Nachteil dass sie einiges an Magie verschlingen. Und da man keine Tränken kaufen sondern nur in festen Mengen brauen kann (welche beim Rasten wieder aufgefrischt werden), ist das Ressourcenmanagement in Operencia extrem wichtig.
So sollten die Charaktere zum Beispiel alle paar Runden in eine defensive Haltung wechseln welche automatisch eine kleine Menge an Magie regeneriert. Die lässt sich allerdings nicht spammen da sie wie alle anderen Fähigkeiten einen Cooldown besitzt. Wenn möglich sollte man außerdem auf Fähigkeiten zurückgreifen die jede Runde Schaden anrichten, wie Feuer oder Gift. Und es kann natürlich nicht schaden die stärksten Gegner ein paar Runden lang zu lähmen. Ob sowas überhaupt klappen kann wird einem glücklicherweise gezeigt wenn man die Maus auf die einzelnen Fähigkeiten zieht.
Falls man mit seinen gewählten Fähigkeiten oder Attributen nicht zufrieden ist kann man diese übrigens jederzeit resetten um was neues ausprobieren, was ich einige Male getan habe um Fähigkeiten auszutauschen die ich eh so gut wie nie verwendet habe oder die für meinen Geschmack viel zu wenig Schaden angerichtet haben. Was man für Ausrüstung trägt ist aber natürlich ebenfalls sehr wichtig wenn man so effektiv wie möglich spielen will. Vor allem aufgrund der Tatsache dass es diverse Ausrüstungssets gibt die mit jedem Stück stärker werden und schlussendlich eine besondere Fähigkeit freischalten.
Wenn einer der Charaktere das komplette Hadúr Set tragen sollte, dann konvertiert er zum Beispiel 50% des erlittenen Feuerschadens in Energie um, was vor allem gegen Ende extrem nützlich ist. Das habe ich dementsprechend meinem Tank gegeben der die Fähigkeit besitzt Energie für die komplette Gruppe wiederherzustellen. Ohne diese Fähigkeit hätte ich vermutlich sehr viel öfter rasten müssen, was ein bisschen problematisch sein könnte da für jede Rast Feuerholz benötigt wird, welches nur in begrenzten Mengen verfügbar ist. Ich hatte vorm Finale zwar noch 30 Stück übrig, und das nachdem ich jeden einzelnen Gegner im Spiel getötet hatte, aber wer mit all den Schwierigkeitsmodifikatoren spielt wird vermutlich öfter rasten müssen.
Neben den Kämpfen gibt es aber noch zwei andere Dinge die einem das Leben schwer machen, und welche in einem Dungeon Crawler nicht fehlen dürfen: Fallen und Rätsel. Erstere sind nicht so schlimm wie sie theoretisch sein könnten, zumal es nur sehr wenige gibt die einen unvorbereitet treffen, aber man muss teilweise schon gut aufpassen. So zum Beispiel in einem Raum in dem ständig Blitze von der Decke schießen und die Bodenklappen aufreißen. Da muss man also irgendwie auf die andere Seite kommen ohne ein Stockwerk nach unten zu fallen. Falls man das nicht schaffen sollte muss man aber nicht verzweifeln da die Charaktere einen extra darauf hinweisen wie man da eventuell vorbei kommt. Das selbe trifft auf viele Rätsel zu, wenngleich ich die Hinweise an manchen Stellen eher nutzlos fand.
So zum Beispiel in einem Wald wo man eine Maschine reaktivieren soll obwohl ich nirgendwo im Level irgendwelche Hinweise gefunden haben wie man das bewerkstelligen soll. Es gibt da zwar drei Knöpfe die man auf verschiedene Einstellungen drehen kann, aber beim Rumprobieren hat mir meine Gruppe auch nur gesagt dass es irgendwo Hinweise geben muss. Und die gab es in der Tat ... wenn man auf die Geräuschkulisse achtet. Man kann den Hinweis zwar auch sehen, aber ich habe das irgendwie nicht als potenzielle Lösung für das Rätsel wahrgenommen. Unschaffbar ist es also nicht, aber manchmal kann es schon ein bisschen dauern bis man kapiert was man eigentlich machen muss.
Im selben Level musste ich außerdem vier Schlüssel finden, aber obwohl ich jeden einzelnen Winkel mehrfach abgegrast habe kam ich irgendwann nicht mehr weiter. Wer kommt auch schon auf die Idee dass einer von denen in einem "Lavabrunnen" rumschwimmt der für ein anderes Rätsel benötigt wird, weswegen man nicht unbedingt daran denkt dass der noch für irgendwas anderes von Nutzen sein könnte? Ich zumindest nicht.
Wer über solch kleinere Macken hinwegsehen kann, der bekommt mit Operencia aber einen unterhaltsamen Dungeon Crawler geboten der mit einer Spielzeit von circa 20 Stunden gerade so die richtige Länge hat. Und da man seine Party aus insgesamt sechs Charakteren zusammenstellen kann (mit drei Charakteren in der aktiven Gruppe, plus dem selbst erstellten Protagonisten), kann man auch ein bisschen mit der Spielweise herumexperimentieren. Zwei der Charaktere habe ich persönlich aber nie verwendet da ich deren Fähigkeiten von der Beschreibung her nicht sonderlich interessant fand.
Bevor ich zum Ende komme gibt es allerdings eine Sache auf die ich noch zu sprechen komme muss: das Finale, die einzige Stelle im Spiel die ich extrem frustrierend fand. Bevor man den Endgegner besiegen kann muss man nämlich ein bestimmtes Objekt zerstören welches sich im Hintergrund befindet und auf den ersten Blick nicht wirklich als Ziel hervorsticht. Wenn man endlich realisiert dass man das tatsächlich angreifen kann stellen sich einem aber zwei Probleme in den Weg.
Zum einen die Tatsache dass alle paar Runden neue Gegner spawnen die man idealerweise töten sollte bevor man sich auf das eigentliche Ziel fokussiert. Die hören aber niemals auf zu spawnen, erscheinen häufig bevor man mit der ersten Gruppe fertig ist, und es sind auch immer wieder Gegner mit dabei die einem die Magie absaugen oder die eigenen Charaktere mit Charme Zaubern belegen wodurch man die Kontrolle über sie verliert.
Für Fans von Dungeon Crawlern dürfte die Story aber vermutlich eh nicht allzu wichtig sein solange zumindest das Gameplay zu überzeugen weiß. Und in der Hinsicht kann ich schon mal vorweg nehmen dass mich Operencia von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten hat, auch wenn es natürlich ein paar Dinge gibt die mir nicht so gut gefallen haben. Aber erstmal zu den positiven Aspekten, wie der Tatsache dass es in Operencia einiges zu entdecken gibt. Der generelle Spielablauf ist zwar extrem linear, da man meist nur von einem Ort zum nächsten reist und höchstens für kurze Zeit auf alte Maps zurückkehrt, aber es gibt überall Geheimnissen zu entdecken durch die man unter anderem an besonders mächtige Ausrüstungsgegenstände kommt.
Sobald man sich die Schaufel angeeignet hat kann man zum Beispiel auf jeder Map nach Belieben vor sich hin buddeln, selbst innerhalb von Gebäuden, wo die Schatztruhen meist unter besonders auffälligen Bodenfeldern vergraben sind. In der Oberwelt wäre das theoretisch ein bisschen schwieriger, wenn die Schaufel nicht verzaubert wäre und einem nach jedem Versuch ansagen würde wie weit die nächste Truhe noch entfernt ist, oder ob es überhaupt noch welche gibt. Solange man nicht vergisst dass die Schaufel existiert kann man in dieser Hinsicht also eigentlich nichts verpassen.
In den meisten Dungeons gibt es außerdem Geheimgänge die hinter illusionären Wänden versteckt sind. Die fallen auf den ersten Blick nicht unbedingt auf, aber manchmal befinden sich dahinter Fackeln deren Licht durch die Wand hindurch scheint. Falls ihr irgendwelche Gänge seht die scheinbar unerreichbar sind, dann könnte es sich also lohnen die Wände abzusuchen. Es wäre allerdings sinnvoll vorher auf die Karte zu schauen, da dort die Anzahl der restlichen Geheimnisse aufgelistet ist. Manche von denen sind beim ersten Besuch eines Dungeons allerdings unerreichbar da man neben der Schaufel noch andere Artefakte findet mit denen sich zum Beispiel Brücken reparieren oder Druckplatten betätigen lassen. Und damit muss man dann per Schnellreise-Funktion zurückreisen um die restlichen Geheimnisse aufzudecken. Anders wäre das auch gar nicht möglich da Operencia keine klassische Oberwelt besitzt.
Es gibt dementsprechend auch keine Städte, oder Läden, oder irgendwelche zivilisierten Gebiete. Und die wenigen NPCs die man trifft sind einem entweder feindlich gesinnt, oder schließen sich kurz darauf der Party an, von einer handvoll Ausnahmen mal abgesehen (wie einer Händlerin die einem am Lagerfeuer ab und zu neue Ausrüstung verkauft). Operencia ist also mehr wie The Legend of Grimrock als wie Might & Magic, wo selbst der zehnte Teil eine lebendiger wirkende Welt zu bieten hatte. Ist ein bisschen schade, aber dafür sieht die Welt von Operencia teilweise echt schön aus. Das zeigt sich schon im ersten Dungeon, einem versunkenen Schloss in dem das Wasser an der Decke schwebt und einen teilweise dazu zwingt durch überflutete Gänge zu waten ohne dass einem der Sauerstoff bei ausgeht.
Die schön animierten Monster sind grafisch aber eindeutig das beste was Operencia zu bieten hat, wie ein gewaltiger Froschkönig der bei seinen Angriffen ständig auf Tuchfühlung geht und mit seiner schleimigen Visage fast den kompletten Bildschirm füllt. Und wo ich schon bei den Monstern bin muss ich sagen dass Operencia echt kein leichtes Spiel ist. Ich habe zwar die ganzen Modifikatoren weggelassen, wie Permadeath, schwerere Gegner oder die Möglichkeit nur an Lagerfeuern zu speichern, aber teilweise hatte ich trotzdem arge Probleme, vor allem in den letzten Dungeons wo mir ständig meine Magie geklaut wurde, oder meine Charaktere wahnsinnig wurden und sich gegenseitig attackiert haben. Dadurch ist es mir an einer Stelle sogar passiert dass nur noch mein Tank am Leben war ... und das mit einem einzigen Lebenspunkt. Der letzte Gegner hat sich an der Stelle aber glücklicherweise selber umgebracht da mein Tank einen Teil des Schadens reflektieren konnte.
Von daher würde ich persönlich dazu raten die Gegner immer nur von hinten anzugreifen damit man zumindest eine Runde lang einen Kampfvorteil besitzt. Der ist vor allem dann sehr nützlich wenn man Fähigkeiten geskillt hat die Gegner eventuell mit einem Schlag töten können. Klappt zwar nicht sehr oft, aber selbst dann richten sie immer noch einiges an Schaden an, vor allem wenn man das Glück hat einen Extraschlag zu landen. Solche Fähigkeiten haben aber natürlich den Nachteil dass sie einiges an Magie verschlingen. Und da man keine Tränken kaufen sondern nur in festen Mengen brauen kann (welche beim Rasten wieder aufgefrischt werden), ist das Ressourcenmanagement in Operencia extrem wichtig.
So sollten die Charaktere zum Beispiel alle paar Runden in eine defensive Haltung wechseln welche automatisch eine kleine Menge an Magie regeneriert. Die lässt sich allerdings nicht spammen da sie wie alle anderen Fähigkeiten einen Cooldown besitzt. Wenn möglich sollte man außerdem auf Fähigkeiten zurückgreifen die jede Runde Schaden anrichten, wie Feuer oder Gift. Und es kann natürlich nicht schaden die stärksten Gegner ein paar Runden lang zu lähmen. Ob sowas überhaupt klappen kann wird einem glücklicherweise gezeigt wenn man die Maus auf die einzelnen Fähigkeiten zieht.
Falls man mit seinen gewählten Fähigkeiten oder Attributen nicht zufrieden ist kann man diese übrigens jederzeit resetten um was neues ausprobieren, was ich einige Male getan habe um Fähigkeiten auszutauschen die ich eh so gut wie nie verwendet habe oder die für meinen Geschmack viel zu wenig Schaden angerichtet haben. Was man für Ausrüstung trägt ist aber natürlich ebenfalls sehr wichtig wenn man so effektiv wie möglich spielen will. Vor allem aufgrund der Tatsache dass es diverse Ausrüstungssets gibt die mit jedem Stück stärker werden und schlussendlich eine besondere Fähigkeit freischalten.
Wenn einer der Charaktere das komplette Hadúr Set tragen sollte, dann konvertiert er zum Beispiel 50% des erlittenen Feuerschadens in Energie um, was vor allem gegen Ende extrem nützlich ist. Das habe ich dementsprechend meinem Tank gegeben der die Fähigkeit besitzt Energie für die komplette Gruppe wiederherzustellen. Ohne diese Fähigkeit hätte ich vermutlich sehr viel öfter rasten müssen, was ein bisschen problematisch sein könnte da für jede Rast Feuerholz benötigt wird, welches nur in begrenzten Mengen verfügbar ist. Ich hatte vorm Finale zwar noch 30 Stück übrig, und das nachdem ich jeden einzelnen Gegner im Spiel getötet hatte, aber wer mit all den Schwierigkeitsmodifikatoren spielt wird vermutlich öfter rasten müssen.
Neben den Kämpfen gibt es aber noch zwei andere Dinge die einem das Leben schwer machen, und welche in einem Dungeon Crawler nicht fehlen dürfen: Fallen und Rätsel. Erstere sind nicht so schlimm wie sie theoretisch sein könnten, zumal es nur sehr wenige gibt die einen unvorbereitet treffen, aber man muss teilweise schon gut aufpassen. So zum Beispiel in einem Raum in dem ständig Blitze von der Decke schießen und die Bodenklappen aufreißen. Da muss man also irgendwie auf die andere Seite kommen ohne ein Stockwerk nach unten zu fallen. Falls man das nicht schaffen sollte muss man aber nicht verzweifeln da die Charaktere einen extra darauf hinweisen wie man da eventuell vorbei kommt. Das selbe trifft auf viele Rätsel zu, wenngleich ich die Hinweise an manchen Stellen eher nutzlos fand.
So zum Beispiel in einem Wald wo man eine Maschine reaktivieren soll obwohl ich nirgendwo im Level irgendwelche Hinweise gefunden haben wie man das bewerkstelligen soll. Es gibt da zwar drei Knöpfe die man auf verschiedene Einstellungen drehen kann, aber beim Rumprobieren hat mir meine Gruppe auch nur gesagt dass es irgendwo Hinweise geben muss. Und die gab es in der Tat ... wenn man auf die Geräuschkulisse achtet. Man kann den Hinweis zwar auch sehen, aber ich habe das irgendwie nicht als potenzielle Lösung für das Rätsel wahrgenommen. Unschaffbar ist es also nicht, aber manchmal kann es schon ein bisschen dauern bis man kapiert was man eigentlich machen muss.
Im selben Level musste ich außerdem vier Schlüssel finden, aber obwohl ich jeden einzelnen Winkel mehrfach abgegrast habe kam ich irgendwann nicht mehr weiter. Wer kommt auch schon auf die Idee dass einer von denen in einem "Lavabrunnen" rumschwimmt der für ein anderes Rätsel benötigt wird, weswegen man nicht unbedingt daran denkt dass der noch für irgendwas anderes von Nutzen sein könnte? Ich zumindest nicht.
Wer über solch kleinere Macken hinwegsehen kann, der bekommt mit Operencia aber einen unterhaltsamen Dungeon Crawler geboten der mit einer Spielzeit von circa 20 Stunden gerade so die richtige Länge hat. Und da man seine Party aus insgesamt sechs Charakteren zusammenstellen kann (mit drei Charakteren in der aktiven Gruppe, plus dem selbst erstellten Protagonisten), kann man auch ein bisschen mit der Spielweise herumexperimentieren. Zwei der Charaktere habe ich persönlich aber nie verwendet da ich deren Fähigkeiten von der Beschreibung her nicht sonderlich interessant fand.
Bevor ich zum Ende komme gibt es allerdings eine Sache auf die ich noch zu sprechen komme muss: das Finale, die einzige Stelle im Spiel die ich extrem frustrierend fand. Bevor man den Endgegner besiegen kann muss man nämlich ein bestimmtes Objekt zerstören welches sich im Hintergrund befindet und auf den ersten Blick nicht wirklich als Ziel hervorsticht. Wenn man endlich realisiert dass man das tatsächlich angreifen kann stellen sich einem aber zwei Probleme in den Weg.
Zum einen die Tatsache dass alle paar Runden neue Gegner spawnen die man idealerweise töten sollte bevor man sich auf das eigentliche Ziel fokussiert. Die hören aber niemals auf zu spawnen, erscheinen häufig bevor man mit der ersten Gruppe fertig ist, und es sind auch immer wieder Gegner mit dabei die einem die Magie absaugen oder die eigenen Charaktere mit Charme Zaubern belegen wodurch man die Kontrolle über sie verliert.
Das wäre aber alles nicht so schlimm wenn es nicht das zweite Problem gäbe: das Objekt dass man zerstören muss kann nicht von AoEs (Gruppenangriffen) getroffen werden. Man kann höchstens hoffen dass bestimmte Angriffe auf die Gegnergruppe überspringen. Ansonsten muss man sich aber entscheiden ob man sich auf die Gegner oder das eigentliche Ziel fokussieren will. Und das ist designtechnisch einfach nur nervig da es den Kampf unnötig in die Länge zieht. Dadurch fühlt sich das Finale zwar vielleicht ein bisschen episch an, aber das hätten die Entwickler auch auf andere Art und Weise erwirken können.
Zum Beispiel indem die Gegner tatsächlich phasenweise spawnen und dabei immer größere Gruppen mit immer stärkeren Monstern erscheinen. Dann hätte der Kampf auch einen ordentlichen Spannungsbogen gehabt bei dem man anfangs das Gefühl hat dass er mit ein bisschen Ressourcenmanagement ganz gut machbar ist, bis man dann plötzlich von einer Monsterhorde überrollt wird und erbittert versucht den Kampf zuende zu bringen bevor einem alle Tränke ausgehen. So wie es umgesetzt wurde kann ich aber jedem nur von abraten den ersten Durchgang mit schwereren Gegnern zu spielen. Operencia ist auch so herausfordernd genug.
>>> Das Spiel kann auf Steam erworben werden <<<
Abschließende Bewertung
Operencia: The Stolen Sun ist ein gut designter Dungeon Crawler mit herausfordernden Kämpfen, netten Rätseln und einer Spielwelt die zwar relativ linear sein mag, aber in der es trotzdem einiges zu entdecken gibt.
Positive Aspekte von Operencia
- Das Setting wurde grafisch schön in Szene gesetzt.
- Herausfordernde Kämpfe die ein gutes Ressourcenmanagment erfordern.
- Der Spielablauf mag zwar relativ linear sein, aber es gibt trotzdem einiges zu entdecken.
- Gut designte Dungeons die neben Monstern auch diverse Rätsel und Fallen zu bieten haben.
- Die Charaktere können jederzeit kostenlos umgeskillt werden, wodurch man viel herumexperimentieren kann.
Negative Aspekte von Operencia
- Manche Rätsel können etwas undurchsichtig sein.
- Den Endkampf fand ich aufgrund der endlos spawnenden Gegnerhorden extrem nervig.
- Es gibt weder Städte noch andere zivilisierte Gebiete, was ich persönlich ein bisschen schade finde.