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[Review] Strangeland

Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!

Point-and-Click Adventure

Strangeland ist das neueste Point-and-Click Adventure von Wormwood Studios, den Schöpfern von Primordia. Da ich dieses bis heute nicht gespielt habe obwohl es mittlerweile 8 Jahre alt ist, kann ich allerdings keinerlei Vergleiche zwischen den Spielen ziehen. Es ist aber zumindest offensichtlich dass die Entwickler hier was komplett neues probiert haben. Während Primordia in einem postapokalyptischen Setting angesiedelt war in dem die Menschheit von Robotern ersetzt wurde, handelt Strangeland nämlich von einem Mann der sich scheinbar im Jenseits wiederfindet und innerhalb kürzester Zeit mit dem Selbstmord einer Frau konfrontiert wird die sich immer und immer wieder umbringt bis er es hoffentlich schafft ihre Seele zu retten.

Hätte als Story durchaus Potenzial gehabt, zumal das Spiel scheinbar von einem persönlichen Verlust im Kreise des Entwickerteams geprägt wurde. Ich muss an der Stelle aber schon mal sagen, dass sie mich nicht vollends überzeugen konnte. Das liegt vor allem an der Art des Storytellings, die sowohl kryptisch als auch minimalistisch ist. Das fängt schon direkt zu Beginn an, wo der namenlose Protagonist in eine Zwangsjacke gekleidet im Strangeland erwacht ... und sich in keinster Weise über diese im Nichts schwebende Welt wundert. Oder diesen großen kopfförmigen Eingang der ständig schlechte Witze erzählt und seine Zunge ausrollt um den Protagonisten in seinen Mund hinein zu bitten.

Strangeland

Und wenn er endlich versucht Antworten zu finden, dann ist leider niemand gewillt ihm glasklare Informationen zu liefern da die Charaktere lieber in Metaphern reden oder irgendwelche obskuren Werke zitieren. Das ist bei solch einem Setting zwar durchaus verständlich, aber ein paar zusätzliche Informationen hätte ich mir schon gewünscht. Vor allem hinsichtlich der Frau die man zu retten versucht. Ich kann mir meinen Teil zwar denken, das hilft mir aber nicht eine wirkliche Bindung zu ihr aufzubauen. Und obwohl es immer wieder kurze Zwischensequenzen gibt die sich ausschließlich um diese Frau drehen, vermitteln diese leider keine nennenswerten Informationen. Stattdessen sieht man nur wie die Frau ein paar Schritte geht während um sie herum irgendwas passiert, und das wars dann auch. Nichtsdestotrotz wird die selbe Szene mehrfach in leicht abgewandelter Form abgespielt anstatt irgendwas neues zu vermitteln.

Das Setting wurde dafür richtig gut in Szene gesetzt, mit schön düsterer Pixelgrafik die vor allem bei diversen Nahaufnahmen zu glänzen weiß. Man trifft hier außerdem solch bizarre Gestalten wie einen alten Mann der seine Augen an einen Raben verfüttert hat um dafür Wissen zu erhalten, oder eine Frau die gegen ihren Willen in ein Monster verwandelt wurde und nun als Freak in diesem Jahrmarkt der Verdammten ausgestellt wird. Deren Sprecher leisten außerdem wunderbare Arbeit und tragen dementsprechend einiges zur Atmosphäre bei.

Horror

Obwohl der Schwierigkeitsgrad von Strangeland für Adventure Verhältnisse ganz in Ordnung ist, hatte ich in der ersten Hälfte aber trotzdem ein paar Probleme, weswegen es ganz gut ist dass man jederzeit mit einem Telefon um Hilfe bitten kann. Hat mir vor allem dabei geholfen eine andere Telefonnummer zu finden für die ich irgendwie zu blöd war. Ich musste dafür zwar ein paar Mal anrufen, aber schlussendlich wurde mir die Lösung doch noch verraten. An einer Stelle hing ich aber trotzdem eine Weile fest weil es so aussah als ob die eine Map die ich noch hätte betreten müssen von einer Wand blockiert war die ich mit den Items die ich hatte nicht vernichten konnte.

An der selben Stelle war ich nämlich vorher schon, nur dass dort keine Wand gab. In Wirklichkeit konnte ich aber einfach dran vorbei gehen, was ich nicht so gut designt fand. Das selbe gilt für ein Rätsel wo man einen monströsen Seestern viermal in Folge wütend machen muss indem man aus jeweils drei Antworten die richtige wählt ... oder die falsche, ich bin mir echt nicht sicher. War für mich auf jeden Fall zu sehr Trial & Error lastig. Und da es aus unerfindlichen Gründen nicht möglich ist die Reaktionen des Seesterns zu überspringen, hat der Abschnitt auch noch länger gedauert als wirklich nötig gewesen wäre.

Strangeland Monster

Man könnte sich außerdem darüber beschweren dass das Setting insgesamt recht klein ist, wodurch man ständig zwischen den selben Maps hin- und herrennt. Aufgrund der kurzen Spielzeit von 4 - 5 Stunden fand ich das aber gerade noch annehmbar. Mit einem Doppelklick auf den Bildschirmrand kann man außerdem schnell von einer Map zur nächsten springen, wodurch das ständige Rumgerenne nicht ganz so nervig ist wie es hätte sein können.

Aufgrund dieser Kürze kann ich allerdings nicht so viel mehr zum Spiel sagen. Es ist durchaus ein nettes und gut gemachtes Adventure, aber die Story hat mich aufgrund der unterentwickelten Charaktere leider nicht besonders mitgenommen. Sobald man das erste große Ziel erreicht und eine bestimmte Kreatur trifft, wird das Spiel aber durchaus interessanter. Ich habe allerdings nicht darauf geachtet wie lange es bis dahin dauert.

Wer nach Abschluss des Spiels immer noch Interesse dran hat, der kann außerdem zwei zusätzliche Kommentar Modi aktivieren in denen mehr über die Entwicklung des Spiels und dessen Inspirationen enthüllt wird. Zusätzlich dazu werden außerdem Informationen über die Story klar gestellt die innerhalb des eigentlichen Gameplays nur angedeutet werden. Kann sich also durchaus lohnen.

Frau


Abschließende Bewertung



Strangeland ist ein atmosphärisches Adventure mit schön düsterer Pixelgrafik dessen Story mich aufgrund seiner unterentwickelten Charaktere aber nicht besonders mitgenommen hat.

 

Positive Aspekte von Strangeland

  • Die Synchronsprecher leisten allesamt wunderbare Arbeit.
  • Bei Rätselproblemen kann man jederzeit per Telefon um Hilfe bitten.
  • Schön düstere Pixelgrafik die vor allem in diversen Nahaufnahmen zu glänzen weiß.
  • Es gibt zwei zusätzliche Kommentar Modi mit denen man mehr über die Entwicklung des Spiels und dessen Einflüsse erfahren kann.

 

Negative Aspekte von Strangeland

    • Man erfährt so gut wie gar nichts über das Leben der Charaktere, wodurch die Story nicht ihr volles Potenzial entfalten kann.
    • Der Schwierigkeitsgrad ist ein bisschen unausgewogen da ich die erste Hälfte des Spiels schwerer fand als die zweite.
    • Ein paar Abschnitte, wie das unnötig in die Länge gezogene Seestern Rätsel, können etwas nervig sein.