[Review] The Plague Doctor of Wippra - Jack-Reviews.com

[Review] The Plague Doctor of Wippra

 Für dieses Review wurde mir ein Key zur Verfügung gestellt!

Indie Adventure

The Plague Doctor of Wippra ist ein kurzes Indie Adventure das Spieler in die Zeit des Schwarzen Todes zurückversetzt. Obwohl es laut Beschreibung darum gehen soll die Ursache der Pest zu ergründen, hat die Story aber nur am Rande damit zu tun. Der Protagonist, ein Arzt namens Oswald Keller, will zwar durchaus herausfinden was es mit der Pest auf sich hat, aber wirklich viel tut er nicht dafür. Stattdessen rennt er einen Großteil des Spiels im örtlichen Spital umher und behandelt mehrere Patienten, von denen nur einer tatsächlich an der Pest erkrankt ist.

Zuvor macht er zwar einen Hausbesuch der ebenfalls mit der Pest zu tun hat, da geht es aber auch nur darum den Patienten zu behandeln und anschließend der Familie zu helfen, da alle Häuser in denen es Pestkranke gibt zugenagelt werden sollen. Da bleibt also gar keine Zeit irgendwelche Nachforschungen anzustellen. Und dementsprechend ist es ein bisschen seltsam dass Oswald im Intro behauptet an seinem allerersten Tag bereits eine Entdeckung bezüglich der Ursache der Pest gemacht zu haben. Dabei sind das nichts weiter als vage Vermutungen für die er keinerlei Beweise besitzt.

The Plague Doctor of Wippra

Mehr Zeit um diese Hypothese zu verfestigen bekommt Oswald allerdings auch nicht, da das Spiel nach dem ersten Tag bereits aufs Finale zusteuert. Es wird an der Stelle auch plötzlich spannend, was sich allerdings nur wenige Minuten hält. Und danach folgen nur noch drei relativ kurze Sequenzen bis die Story sehr abrupt zum Abschluss gebracht wird. Länger als zwei Stunden sollte ein einzelner Durchgang also gar nicht dauern, weswegen ihr von der Story nicht zu viel erwarten solltet. Es gibt zwar einen gewissen Wiederspielwert, da man mehrere Entscheidungen treffen kann die das Ende beeinflussen, allein dafür lohnt sich ein zweiter Durchgang allerdings nicht wirklich.

Ich habe es zwar trotzdem getan weil ich mit dem Ende nicht zufrieden war, das war allerdings nur nötig weil ich an einer Stelle einen Fehler begangen hatte den ich mangels manueller Speicher-Funktion nicht ausbügeln konnte ohne das komplette Spiel von vorne zu starten. Ich bin also innerhalb von 30 Minuten nochmal durchgerusht und habe dabei alle Achievements mitgenommen die ich beim ersten Mal verpasst habe. Wesentlich besser fand ich das zweite Ende aber trotzdem nicht, von daher hätte ich mir das auch sparen können.

 

Indie Adventure Inventar

Darüber hinaus wird hier aber ein kompetentes und für die Zeitepoche authentisch wirkendes Adventure mit schlichter, aber durchaus hübscher, Pixelgrafik geboten, welches außerdem von einem atmosphärischen Soundtrack untermalt wird. Eins der Rätsel hat mich zwar mehrere Minuten lang verzweifeln und alle Gegenstände mit allen andern kombinieren lassen, das lag aber daran dass ich eine komplett andere Lösung verfolgt habe als das Spiel tatsächlich verlangt hat. Die war aber zumindest für ein anderes Rätsel erforderlich, von daher lag ich nicht komplett daneben. Dank Medizinbuch sollten die einzelnen Fälle ansonsten aber keine große Herausforderung darstellen. Hotspots lassen sich außerdem jederzeit hervorheben und mit Doppelklick kann man schnell von einer Map zur nächsten springen, was auch dringend nötig ist da Oswald ansonsten sehr gemächlich durch die Gegend schreitet.

Man merkt allerdings dass hier kein großes Budget zur Verfügung stand. Nicht nur weil es keine Sprachausgabe gibt, sondern weil auch an Animationen gespart wurde. Die NPCs besitzen zwar kurze Idle Animationen, aber wenn sie sich bewegen müssen, dann teleportieren sie sich allesamt durch die Gegend. Oswald bleibt von diesen Sparmaßnahmen allerdings nicht verschont. Manche seiner Interaktionen sind zwar animiert, andere passieren aber ohne dass er irgendwas macht. Für Übersetzungen in 6 Sprachen hat das Budget aber zumindest gereicht. Die meisten kann ich zwar nicht einschätzen, aber für ein deutsches Projekt scheint die englische Übersetzung durchaus gelungen zu sein.

Im Großen und Ganzen ist The Plague Doctor of Wippra also ein ordentliches Adventure das allerdings unter seiner kurzen, unspektakulären Story leidet und sich viel zu wenig mit der Pest beschäftigt. Es hätte also geholfen wenn das Spiel einen längeren Zeitraum und mehr Ortschaften abgedeckt hätte anstatt soviel Zeit aufs Spital zu verschwenden. Am Ende des ersten Tages trifft man immerhin einen Charakter zu dem Oswald eine gewisse Beziehung hätte aufbauen können, aber da die Story kurz darauf bereits vorbei ist, bleibt für sowas leider keine Zeit. Einprägsame Charaktere sucht man also vergeblich.

Versteck
 

>> Das Spiel kann auf Steam erworben werden <<

Abschließende Bewertung


The Plague Doctor of Wippra ist zwar ein gut gemachtes Adventure, die Story kann sich aber nicht wirklich entfalten da sie gerade dann endet wenn sie endlich in Fahrt zu kommen scheint.

 

Positive Aspekte von The Plague Doctor of Wippra

  • Ein atmosphärischer Soundtrack.
  • Simple, aber durchaus hübsche Pixelgrafik.
  • Die Zeitepoche scheint authentisch umgesetzt worden zu sein.
  • Hotspots lassen sich jederzeit per Tastendruck einblenden.

 

Negative Aspekte von The Plague Doctor of Wippra

    • Es ist nicht möglich manuell zu speichern.
    • Wenn die Story endlich in Fahrt zu kommen scheint, ist das Spiel leider so gut wie vorbei.
    • Für ein Spiel in dem es darum gehen soll die Ursache der Pest herauszufinden, stellt man viel zu wenig Nachforschungen an.
    • Es wurde offensichtlich an Animationen gespart, da NPCs sich nur durch die Gegend teleportieren anstatt zu laufen.