[Review] A Space for the Unbound - Jack-Reviews.com

[Review] A Space for the Unbound

Coming of Age Adventure

A Space for the Unbound ist ein indonesisches Coming of Age Adventure das sich mit dem Leben von zwei High School Schülern befasst die sich mit Themen wie Liebe, Depression, Mobbing, häuslicher Gewalt, etc.. herumschlagen müssen. An sich eine ordentliche Prämisse die sowohl schöne romantische Momente zu bieten hat, als auch abstoßende Momente, wie Szenen in denen ein Vater seiner Tochter Gewalt androht da er der Meinung ist dass sie ihre Zeit mit sinnlosen Hobbies verschwendet anstatt für die Schule zu lernen. Es sollte also für jeden Spieler zumindest ein paar Momente geben in die man sich gut hineinversetzen kann.

Darüber hinaus gibt es allerdings noch eine übernatürliche Komponente die im Laufe des Spiels immer mehr die Oberhand gewinnt. Das fängt mit simplen Dingen an wie Geld das aus dem Nichts aufzutauchen scheint, eskaliert gegen Ende hin aber so drastisch, dass die Menschen den Verstand verlieren und die komplette Welt dem Untergang geweiht sein könnte. Eine ernste Story mit fantastischen Elementen zu kombinieren kann zwar durchaus funktionieren, wie zum Beispiel Rakuen bewiesen hat, aber obwohl es durchaus ein paar richtig gute Sequenzen gibt, darunter das komplette letzte Kapitel, gibt es zwischendrin leider eine Menge Filler der den Gesamteindruck nach unten zieht.

Katzen

Das hängt unter anderem mit einem der wichtigsten Gameplay Elemente zusammen, dessen Umsetzung mich mal mehr und mal weniger überzeugt hat: Atma, der Protagonist, kann mit einem magischen Buch in das Unterbewusstsein anderer Menschen eintauchen um ihnen bei einer Vielzahl an Problemen zu helfen. So versucht er eine Bäckerin davon zu überzeugen zur Bäckerei zurückzukehren indem er andere Versionen ihrer selbst sabotiert die versuchen neue Gerichte zuzubereiten. Um das zu bewerkstelligen muss er ihr Unterbewusstsein aber direkt wieder verlassen um Zutaten zu finden mit denen er die anderen Gerichte sabotieren kann.

Das ist außerdem nur ein kleiner Teil einer Questreihe bei der Atma auf umständliche Art und Weise noch weitere Zutaten für eine Torte zusammensuchen muss die diese Bäckerin zubereiten soll, und dementsprechend ein gutes Beispiel für all den Filler der das Spiel unnötig in die Länge zieht. Neben solcher „Renne durch die Gegend und suche ein paar Items“-Quests gibt es allerdings auch komplexere Rätsel, wie ein Tresor der mit Formeln geknackt werden muss die jeweils eine Nummer enthüllen. Können zwar ein bisschen kryptisch sein, aber da wird man zumindest mental gefordert. 

A Space for the Unbound

Das Spiel hätte also ruhig mehr solcher Rätsel und weniger obligatorische Nebenbeschäftigungen bieten können. Zumal es darüber hinaus auch richtige Sidequests gibt die benötigt werden um die Bucket List von Atma und seiner Freundin Raya abzuarbeiten (eine Party veranstalten, den Highscore eines Arcade Automaten knacken, etc...). Eine dieser Quests habe ich aber irgendwie verpasst obwohl ich sicher war mich überall umgesehen zu haben. Und die können nachträglich leider nicht mehr nachgeholt werden. Die haben auf die Story zwar keinen Einfluss, schalten aber eine nette Sequenz nach den Credits frei.

Neben diesen Fillerquests hat das Spiel übrigens eine Art Beat'em up Kampfsystem bei dem man abwechselnd eine Tastenkombination eingeben und danach mit gutem Timing einen Angriff blockieren muss. Hätte nicht unbedingt sein müssen, geht aber zumindest leicht von der Hand. Und dadurch muss man sich im Finale tatsächlich ein bisschen anstrengen anstatt minutenlang nur Dialoge zu lesen. Ich fand das Kampfsystem an der Stelle aber etwas seltsam umgesetzt da man gegen immer größere Gegnergruppen kämpfen und dadurch immer mehr Angriffe auf einmal blocken muss, obwohl nach jeder Blocksequenz nur ein einzelner Gegner angreift. 

Kampfsystem

Obwohl das Spiel größtenteils sehr hübsch aussieht, muss ich außerdem sagen, dass mich die Charaktersprites ein bisschen gestört haben. Zum einen weil sie sehr simpel sind und wenig von Schattierung Gebrauch machen, und zum anderen weil sie mit riesigen violette Schattenflächen bedeckt sind die überall identisch aussehen, egal ob sie auf Kleidung oder Haut gezeichnet wurden. Atma ist ein gutes Beispiel dafür, da er mit solchen Flächen nur so zugekleistert ist. Den meisten Spielern wird das vermutlich egal sein, aber als jemand der vor langer Zeit selber Spiele mit Pixelgrafik entwickelt hat, finde ich das von der Ästhetik her ein bisschen hässlich. Wenn diese Flächen wenigstens farblich zu ihrer Umgebung passen würden, wie hier in meinem Edit zu sehen, dann würden sie mich weitaus weniger stören.

Zur Story kann ich dafür sagen dass sie durchaus gute Momente zu bieten hat und im Finale sehr emotional sein kann, vor allem dank dem Song der dabei gespielt wird, aber für mich hat es leider nicht gereicht um mich emotional mitreißen zu lassen. Eventuell weil das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt einiges getan hat um Raya zunehmend unsympathisch zu machen. Einer der wichtigsten Plottwists ist außerdem schon sehr früh offensichtlich, wodurch dessen Enthüllung mich komplett kalt gelassen hat.

Dass ich zwischendurch viele irrelevante Charakter-Stories abarbeiten musste und trotzdem nur 8 Stunden gebraucht habe um die Credits zu erreichen, macht außerdem klar, dass die Hauptstory nicht besonders umfangreich ist. Das Spiel hätte sich also viel mehr auf die Charaktere fokussieren sollen nach denen jedes Kapitel benannt ist, anstatt Spieler ständig mit obligatorischen Nebenaufgaben abzulenken. Dann hätte die Story mich eventuell mehr vom Hocker reißen können.

Summa Summarum würde ich also sagen, dass A Space for the Unbound ein nettes Spiel mit ein paar richtig guten Momenten ist, aber viel zu viele Schwächen hat als dass ich es als Meisterwerk bezeichnen könnte (wie es in manch anderen Reviews betitelt wird). 

A Space for the Unbound Charaktere

>> Das Spiel kann auf Steam erworben werden <<

Abschließende Bewertung


A Space for the Unbound erzählt an sich eine gute Geschichte, leidet aber unter vielen obligatorischen Filler- und Fetch-Quests die die Spielzeit trotzdem nur auf etwas über 8 Stunden strecken, wodurch die Story leider bei weitem nicht so effektiv ist wie sie hätte sein können.

 

Positive Aspekte von A Space for the Unbound

  • Das Setting wurde hübsch in Szene gesetzt.
  • Im Finale gibt es ein paar sehr schöne Songs.
  • Die Story ist gut inszeniert und kann gegen Ende hin sehr emotional sein.

 

Negative Aspekte von A Space for the Unbound

    • Einer der wichtigsten Plottwists ist schon sehr früh offensichtlich.
    • Es gibt zu viele Filler- und Fetch-Quests die die ansonsten sehr kurze Story unnötig in die Länge ziehen.
    • Die Charaktersprites sind mit pinken Schattenflächen zugekleistert, was ich ästhetisch sehr hässlich finde.