Her Story ist ein Spiel der etwas anderen Art. Quasi ein interaktiver Film mit Rätsel-Elementen. Ohne Gameplay würde das Spiel auch eher langweilig daherkommen, immerhin dreht es sich um ein Verhör von dem stets nur eine Seite der Konversation zu sehen ist: die der vermeintlichen Täterin. Als Spieler wird man dabei ins kalte Wasser geworfen. Es gibt kein Intro, keine Erklärungen, nur ein Desktop mit einem Fenster in dem als erster Suchbegriff Murder zu sehen ist.
Benutzt man diesen wird eine Reihe von Videoschnipseln eingeblendet die quasi als Brotkrümel für den Rest des Spiels fungieren. Ich habe im Laufe der Zeit drei Notizzettel vollgekritzelt um mir alle mehr oder weniger wichtigen Begriffe zu notieren um diese anschließend in die Suche einzugeben. Die Videos können zwar auch mit Notizen versehen werden, aber dann hätte ich mir vermutlich nicht alles merken können.
Um das Spiel nicht zu einem totalen Witz verkommen zu lassen, werden allerdings nur die ersten fünf Treffer eines jeden Wortes angezeigt. Sonst könnte man einfach die am häufig benutzten Wörter in die Suche schmeißen und sich durch Unmengen an Videos wühlen. Gegen Ende kam ich allerdings nicht weiter. Ich wusste zwar grob worum es geht, hatte aber keine Ahnung wonach ich noch suchen sollte.
Deswegen habe ich auf eine billige Methode zurückgegriffen auf die ich hier nicht näher eingehen will. Dabei gab es aber so gut wie keine neuen Informationen. Und an einer Stelle habe ich keine Ahnung wie man die entsprechenden Videos finden soll. Diese behandeln nämlich einen Lügendetektortest dessen Videos nur positive und negative Antworten zeigen. Ist storytechnisch also wenig hilfreich, habe ich doch das einzig nützliche Video einer späteren Sitzung schon früher gefunden.
Die Geschichte ist an sich nicht schlecht und hält sogar ein paar Überraschungen parat. Das Ende fand ich allerdings enttäuschend. Es gibt nämlich keins. Klar, irgendwann kann man die Sitzung beenden und erfährt noch einen wichtigen Fakt. Das wars dann aber auch. Was nach dem Verhör geschehen ist muss man sich selbst zusammenreimen. Ein abschließendes Video hätte ich da schon interessanter gefunden.
Wer damit leben kann und sich für solche Geschichten interessiert, der kann Her Story also durchaus eine Chance geben.