Death Stranding ist ein Spiel von dem ich anfangs echt nicht wusste ob es mir gefallen würde. Von den Trailern her sah es zwar sehr interessant aus, aber nachdem ich gehört hatte dass es sich hier hauptsächlich um einen Walking Simulator handeln soll, welcher dazu auch noch viel mehr Zeit in Anspruch nimmt als normalerweise für dieses Genre üblich ist, konnte ich mir nicht vorstellen dass es auch nur annähernd so gut wird wie die Metal Gear Reihe. Nichtsdestotrotz wollte ich sehen ob Hideo Kojima nach all den Jahren in denen er nur an Metal Gear arbeiten durfte tatsächlich in der Lage war etwas neues und interessantes auf die Beine zu stellen. Und ... nunja. Es gibt auf jeden Fall Elemente die mir richtig gut gefallen haben. Aber leider auch welche die ich extrem langweilig fand. Ein Meisterwerk ist Death Stranding also absolut nicht, aber als totalen Reinfall würde ich es auf keinen Fall bezeichnen.
Das liegt vor allem am namensgebenden Death Stranding, einem katastrophalen Ereignis bei dem die Seelen der Verstorbenen in die Welt der Lebenden geströmt sind, wodurch ein Großteil der menschlichen Zivilisation in kürzester Zeit vom Antlitz der Erde gefegt wurde. Diese BTs (Beached Things) fühlen sich nämlich zu den Lebenden hingezogen und versuchen diese in sich aufzunehmen, was gewaltige Antimaterie-Explosionen (welche als Voidout bezeichnet werden) zur Folge hat. Und genau aus diesem Grund müssen die Leichen der Verstorbenen seit dem Death Stranding innerhalb von 48 Stunden verbrannt werden. Ansonsten verwandeln sich deren Seelen ebenfalls in BTs, was früher oder später zu einem weiteren Voidout führt.
Normale Menschen sind nämlich nicht in der Lage BTs überhaupt zu sehen. Zumindest nicht bis sie von unsichtbarer Hand durch die Gegend geschleift und einem großen Catcher BT vor die Füße geworfen werden. Und es gibt (zu Beginn der Story) auch keine Waffen mit denen sich BTs bekämpfen lassen würden. Das einzige was tatsächlich hilft sind Bridge Babys, ungeborene Föten die mit der Welt der Toten verbunden sind und somit BTs sowohl orten als auch sichtbar machen können. Klingt für die Menschheit also echt beschissen, aber es kommt sogar schlimmer. Seit dem Death Stranding ist nämlich eine neue Substanz namens Chiralium in der Welt erschienen, welche in kleinen Mengen zwar nützliche Effekte mit sich bringen kann (wie tragbare Lastenträger in der Luft schweben zu lassen), aber in Form von Chiralium Wolken den sogenannten Timefall mit sich bringt: Schnee und Regen der alles was berührt um viele Jahre altern lässt. Ohne Schutzkleidung darf sich also niemand mehr nach draußen wagen. Und obwohl es Mittel gibt den Timefall zu verlangsamen müssen alle Fahrzeuge und Strukturen regelmäßig gewartet werden damit sie nicht innerhalb weniger Tage auseinanderfallen.