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[Review] Birth ME Code

Mörderspiel
 
Birth ME Code ist eine Visual Novel die auf offensichtliche Art und Weise versucht das Konzept der Zero Escape Reihe zu kopieren. Die Story handelt nämlich von einem Mörderspiel in dem 9 Menschen in einer Schule eingesperrt wurden in der sie dutzende Rätsel lösen müssen um den Ausgang zu erreichen. Sie haben dazu allerdings nur sechs Stunden Zeit und müssen zu jeder vollen Stunde darüber entscheiden wer von ihnen sterben soll da ansonsten alle auf einmal draufgehen. Das Ziel dieses Votings besteht allerdings nicht darin willkürlich irgendwen umzubringen, sondern den Drahtzieher des Mörderspiels auszuschalten, weswegen das ganze auch als Kill:ME Spiel bezeichnet wird. Das stellt sich innerhalb der ersten paar Minuten allerdings direkt als Lüge heraus, da Pandora, die Protagonistin, selbst für dieses Spiel verantwortlich ist und dieses nur als Vorwand nutzt um einen Verräter in den eigenen Reihen zu entlarven.

Ich fand es ein bisschen seltsam sowas direkt am Anfang zu enthüllen, aber da hätte man sicherlich was interessantes draus machen können. Das Problem ist nur, dass es sich trotzdem nicht so anfühlt als ob Pandora tatsächlich Kontrolle über das Spiel hätte oder gar wüsste was zum Henker da eigentlich vor sich geht. Dafür mag es zwar eine Erklärung geben, aber es wäre vermutlich trotzdem besser gewesen diesen Twist erst später zu enthüllen. So hat sich das Spielerlebnis aber einfach nur falsch angefühlt, zumal Pandora trotz ihrer Rolle absolut inkompetent wirkt. Sie wird nämlich, egal wie man auch spielt, beim ersten Vote immer verdächtigt die Drahtzieherin zu sein. Und wenn man ausversehen die falschen Entscheidungen getroffen hat, dann hat sie absolut nichts sinnvolles zu ihrer Verteidigung zu sagen und wird dementsprechend direkt umgebracht.
 
Zero Escape

[Review] Robotics;Notes Elite

Science Adventure Visual Novel

Robotics;Notes ist der dritte Teil der Science Adventure Reihe und somit der indirekte Nachfolger zu Steins;Gate und Chaos;Head. Chronologisch gesehen spielt es zwar nach Chaos;Child, aber da dieses zwei Jahre später erschienen ist haben dessen Ereignisse keinerlei Relevanz für die Story. Und obwohl empfohlen wird die anderen Teile gespielt zu haben, kann man diese trotzdem problemlos überspringen, da alles was für die Story relevant ist auch innerhalb des Spiels erklärt wird.

Thematisch wirkt Robotics;Notes aber bei weitem nicht so interessant wie der Rest der Reihe. Anstatt mysteriöse Mordfälle aufzuklären oder die Zeit zu manipulieren dreht sich die Story nämlich um eine Gruppe von Schülern die als Mitglieder des Tanegashima Robotics Clubs versuchen einen Mech zu bauen den sie bei der kommenden Tokyo Expo ausstellen wollen. Es gibt zwar trotzdem ein paar Mystery Elemente die im Laufe der Zeit immer relevanter werden, aber wirklich ernst und spannend wird die Story erst in den letzten zweieinhalb Kapiteln (von 12), was gut und gerne 40 - 50 Stunden dauern kann.

Das soll zwar nicht heißen dass bis dahin nichts passiert, aber wer eine packende Story voll überraschender Wendungen erwartet dürfte höchstwahrscheinlich enttäuscht werden. Abgesehen vom Finale ist Robotics;Notes nämlich nichts weiter als eine Slice of Life Visual Novel deren Routen sich vor allem auf Charakterdrama fokussieren. Ob einem das Spiel gefällt hängt also vor allem davon ab ob einem die Charaktere zusagen oder nicht. Und die können teilweise ganz schön anstrengend sein, wie Frau Koujiro, die nicht nur eine nervige Stimme besitzt sondern ständig perverse Kommentare von sich gibt, als selbsternannter Neet den ganzen Tag leicht bekleidet zuhause rumhängt, sich schlecht ernährt, selbst in persönlichen Gesprächen Internet Slang verwendet und scheinbar viel zu viele Yaoi Stories konsumiert. Und deswegen shippt sie auch ständig die männlichen Mitglieder des Tanegashima Robotics Clubs miteinander.

 

Robotics;Notes

[Review] Five Dates

Dating Sim

Five Dates ist eine FMV Dating Sim die komplett während der COVID-19 Pandemie gefilmt wurde und dementsprechend eine Story erzählt in der die Charaktere einzig und allein per Video Dating in Kontakt treten. Als Spieler schlüpft man dabei in die Rolle von Vinny und muss sich anfangs entscheiden welche drei Frauen (von fünf mögliche Optionen) man daten möchte. Für weibliche Spieler ist das ganze also vermutlich eher uninteressant, wenn sie nicht gerade lesbisch oder bisexuell sind, aber davon abgesehen kann man Vinnys Charakter zumindest ein klein wenig an sich selber anpassen. Zum einen durchs Ausfüllen seines Profils, wo vor allem die Jobwahl bei manchen Dates relevant ist, und zum anderen durch die ganzen Dialogoptionen, durch die man unter anderem darüber entscheiden kann ob Vinny überhaupt schon mal eine feste Beziehung hatte, wie lang die her ist und warum sie in die Brüche ging.

Sich komplett in ihn hineinzuversetzen würde ich aber trotzdem als ein Ding der Unmöglichkeit bezeichnen. Trotz der ganzen Dialogoptionen gibt es nämlich mehrere Stellen (darunter eine Tarot Lesung) an denen er über seine Vergangenheit redet, welche sich in keinster Weise beeinflussen lässt. Da der Hauptfokus des Spiels aber natürlich auf den Frauen liegt hat mich das persönlich nicht wirklich gestört. Und da gibt es durchaus einiges an Abwechslung, wenngleich mit 5 Personen natürlich nur ein Bruchteil aller möglichen Charaktertypen abgedeckt werden kann. Irgendwelche schüchternen oder fülligeren Frauen sucht man hier zum Beispiel vergeblich. Stattdessen gibt es eine erfolgreiche Anwältin die genau weiß was sie vom Leben erwartet, eine Influencerin die sich nur behutsam an Beziehungen heranwagt, etc... 

Kunst